Montag, 4. November 2024

21.10.-25.10.24 Aufenthalt auf Symi

Wir fuhren am späten Vormittag mit Sebeco Lines (meine Empfehlung) nach Symi. Die Fahrt dauert eine reichliche Stunde. Es war wieder sehr sonnig geworden und da genießt man natürlich die Überfahrt! Am Uhrturm, der sich relativ zentral am Hafen von Gialos, dem Hauptort, befindet, trafen wir dann die freundliche Mitarbeiterin von Symi Tourismus, die uns zur Ferienwohnung begleitete und mir auch half, den Koffer die Treppen hinauf zu tragen. Wir hatten ja großes Gepäck und Symi ist eine sehr bergige und felsige Insel mit beachtlichen Höhenunterschieden. Von den paar Stufen abgesehen, lag unsere Wohnung aber sehr günstig, zentral und doch ruhig.

Warum Symi? Ich hatte eine Reportage über die Insel gelesen und mich sofort verliebt. Schon vor zwei Jahren hatten wir einen Tagesausflug unternommen und es tat mir leid, die Insel am Nachmittag wieder verlassen zu müssen.

Auch nach vier Tagen Aufenthalt haben wir noch lange nicht alles von Symi gesehen. Wanderungen kann man auf der Insel, so mein Eindruck, am ehesten im Winter unternehmen. Auch Ende Oktober war es uns dort zu heiß. Die Insel ist nicht nur felsig, sondern auch relativ karg, und es gibt nur wenige Ortschaften. Die Verbindungsstraßen zwischen dem Hauptort und kleineren Ortschaften wie Chorio, Pedi und Nimborio sind stark befahren und es gibt keine separaten Fußwege. Die Wege abseits dieser Straßen sind nicht so, dass wir dort gern wandern würden. Im Sommer gab es dort leider auch einen tödlichen Unfall auf Grund der Hitze und des schwierigen Geländes.

Am Nachmittag wanderten wir nach Norden bis zu dem kleinen Strand in Nimborio, unterhalb des Nerides-Hotels. Das Wasser war klar und ich konnte die ersten Fische beobachten. Leider haben sich die Fische auch gut getarnt - auf weiteren Fotos sieht man etwas mehr.

Obwohl man laut Karte der Insel von Gialos über Chorio nach Pedi laufen kann, würde ich davon abraten. Die schmale Straße ist stark befahren und einen Fußweg gibt es nur vom Hafen aus bis zu den Windmühlen. Wir nahmen den Pedi-Bus, der direkt am Hafen abfährt und bei den Windmühlen und auch im Oberdorf hält. Eine Fahrt mit dem Bus kostet 2,50 € und die Busfahrer sind wahre Künstler auf der schmalen, stark befahrenen Straße. In Pedi gibt es einen kleinen Kiesstrand und die Taverne dort war auch noch geöffnet. Aber die Bucht war am Vormittag menschenleer, erst später kamen noch Leute. Im Oberdorf gingen wir zum Symi-Museum und mussten feststellen, dass es geschlossen war. Dort ist Dienstag der Ruhetag. Aber die Burg von Symi oben auf dem Berg war auch einen Besuch wert und wir hatten von dort aus eine wunderbare Aussicht über den Hafen und die Buchten. Dann liefen wir hinunter zum Hauptort. Der Weg war abschüssig und ich war froh, feste Schuhe angezogen zu haben, was dort durchweg empfehlenswert ist.

Am Nachmittag ging ich am nahegelegenen Nos-Beach baden. Das schafft man sogar an einem Tagesausflug, aber ich habe es nicht geschafft, ins Tiefe zu schwimmen, weil das Ufer mit einem Mal steil ins Bodenlose abfällt, wo man keinen Grund mehr sieht. Für mich war kurz vor der Kante Schluss. Ein paar Fische konnte ich fotografieren. Am Abend kehrten wir in einer der Tavernen am Hafen ein und die Stimmung dort ist sehr schön. Das Essen war auch gut. Beim anschließenden Spaziergang entdeckten wir sogar ein Ausflugsboot, das am nächsten Tag fahren würde, und es war noch ein junger Mann von der Crew an Bord, der uns bestätigte: morgen 10.30 Uhr! So ein Glück! Auf Symi ist die Saison, in der die Ausflugsboote und Wassertaxis verkehren, noch früher zu Ende als auf Rhodos, aber zum Glück gibt es Ausnahmen wie diese.

Ich hatte diverse Infos über Symi online verfolgt und mich schon damit abgefunden, dass ich auch bei diesem Aufenthalt nicht in der berühmten St.-Georges-Bucht schwimmen würde. Diese Bucht ist, wie einige auf Symi, nur mit dem Boot erreichbar. Sie ist umgeben von steil abfallenden Felsen, was zum malerischen Eindruck beiträgt, und nein, dort kommt man wirklich nicht hinunter. Andere Buchten sind weit entfernt vom Hauptort oder nur mühsam zu Fuß zu erreichen. Deswegen die vielen Bootsanbieter auf Symi, von denen aber viele Ende Oktober in die Winterpause gehen.

Maria Traditional Boat fuhr aber noch – zu unserem besonderen Glück, und Agios Georgios bzw. St. Georges stand auf dem Programm. Ich möchte irgendwann nochmal die West-Route mit „Maria“ fahren. Die Crew ist auch ein Familienunternehmen und es war wieder sehr nett auf diesem Ausflug. Zuerst steuerten wir Agia Marina an, eine Bucht mit türkisfarbenem klarem Wasser. In der Bucht befindet sich eine kleine Insel mit einer Kapelle, zu der man auch schwimmen kann. Dafür fand ich die Zeit allerdings nicht ausreichend, d.h. man muss Prioritäten setzen und ich wollte auch nicht an Strände gehen, da ich die Flossen in der Ferienwohnung zurückgelassen hatte.

Nächstes Ziel war Agios Georgios und dieses Mal hatten wir Glück. Im Sommer sei es dort oft sehr voll, erfuhren wir, aber nun waren nur zwei, drei Boote dort und ich konnte ausgiebig schwimmen. Das Wasser war ebenso tiefblau wie in der Anthony-Quinn-Bucht auf Rhodos! Aber bei diesen Schiffsausflügen sieht man nur wenige kleine Fische im Wasser und mit dem blauen Wasser ohne Kontraste waren meine Kamera und ich überfordert.

Noch einen Badestopp auf Symi hatten wir, und zwar Nanou, südlich von St. Georges. In dieser Bucht war das Wasser leider nicht ganz sauber, und ich war erschrocken, dass dort auch Plastiktüten herumschwammen. Das Boot ankerte dann dort, wo das Wasser klar war, und ich war dann doch nochmal kurz drinnen.

Die letzte Bucht war dann das Highlight und ich muss gestehen, ich habe eine neue Lieblingsbucht. Das Boot steuerte die unbewohnte Insel Nimos an, die nur durch eine Meerenge von vier Kilometern von Symi getrennt ist. Die Bucht Taviri befindet sich an der nordöstlichen Seite mit gutem Blick zur Türkei. Das Wasser war türkisfarben und glasklar, und auch dort hatten wir Gelegenheit zum Schwimmen. Genau genommen ist die Insel nicht unbewohnt, denn es gibt Ziegen, die sich gleich neugierig näherten. Dort wurde dann auch gegrillt und ein Buffet auf dem Boot aufgebaut. Das Essen war selbst gemacht „von Mama“, es war köstlich und dazu gab es gekühlten Wein. Gegen 16 Uhr waren wir in Gialos zurück. Ich kann die Ausflüge mit „Maria“ sehr empfehlen und sehne mich schon jetzt nach einer Wiederholung, obwohl mir klar ist, dass es nie wieder genauso sein wird.

Unser letzter Tag auf Symi begann mit einem Besuch des Inselmuseums. Symi war schon frühzeitig, seit der Bronzezeit, besiedelt und spielte in der Antike und auch später schon eine große Rolle. Die Insel war berühmt für den Schiffbau und die Schwammtaucherei, die heute aber nicht mehr betrieben wird. Vom Oberdorf liefen wir entlang der Straße hinunter nach Gialos und hatten wieder sehr schöne Ausblicke auf den Hafen. Die Windmühlen sind überwiegend Ruinen, aber wir sahen auch eine, die bewohnt war und eine, die zum Verkauf angepriesen wurde.

Am Nachmittag fuhren wir noch mit dem kleinen Zug, der eher für die Tagesausflügler sinnvoll ist, Richtung Nimborio, aber wer kann, hat mehr davon, zu Fuß zu gehen. Wer sich für Symi interessiert, sollte darüber nachdenken, zwei bis drei Tage dort zu verbringen, denn so richtig idyllisch ist die Insel und vor allem die Hafenstadt dann, wenn die Tagesausflügler wieder abgereist sind oder morgens, wenn sie noch nicht da sind.

Am Freitag ging es dann nachmittags wieder zurück nach Rhodos, und mit dem Linienbus waren wir sehr schnell in unserem Hotel in Kalithea an der Ostküste.

Ein Hinweis zu den Bussen: es gibt zwei Busunternehmen auf Rhodos. Die Busse, die an der Westküste entlangfahren, sind blau-weiß und verkehren unter anderem zwischen Flughafen und Rhodos-Stadt. Allerdings kann man im Bus nur mit Karte bezahlen (meine Visa-Card hat nicht funktioniert), oder mit vorab am Schalter gekauften Fahrkarten. Nur haben wir am Flughafen keinen Schalter entdecken können. Ein Mitreisender war so nett und hat für uns mit Karte bezahlt; wir haben ihm dann die Summe in bar gegeben. An der zentralen Busstation in Rhodos-Stadt gibt es einen Ticketschalter und dort kann man auch Tageskarten und Mehrtageskarten lösen, was für Touristen an der Westküste interessant ist. Auch das Schmetterlingstal wird von einem Bus, der Linie 55, angefahren. Sie hält unter anderem am Flughafen. Die meisten Buslinien verkehren häufig und sind eine echte Alternative zu Taxis oder Transferbussen.

Auch das andere Busunternehmen für die Ostküste (orange-weiße Busse) hat einen Verkaufsstand für Tickets an der zentralen Busstation, Richtung Mandraki. Dort gibt es nur Einzelfahrkarten. Auch in Lindos gibt es einen Verkaufsstand. Steigt man unterwegs zu, zahlt man am besten passend in bar beim Fahrer. In den Hotels sind die Fahrpreise bekannt. Zwischen Kalithea und Rhodos Stadt kostet eine Fahrt 2,50 €; eine Fahrt von Kalithea nach Lindos kostet derzeit 5,50 €, wobei der Bus eine knappe Stunde unterwegs ist. Die Busse sind klimatisiert, allerdings sollen sie in der Hauptsaison im Sommer oft sehr voll sein. Im Oktober sind wir immer mitgekommen.

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