Sonntag, 22. Januar 2017

Noch ein paar Winterbilder

Die Beete im Garten sind alle noch unter einer dicken Schneedecke verborgen

aber auch die ersten Knospen entwickeln sich wie hier an der Hortensie.

Vom Garten aus sind wir ein Stück gewandert. Zuerst nach Hellerau und Rähnitz, wo wir uns direkt unter einem startenden Flugzeug befanden - man beachte den herrlich blauen Himmel!

Der Weg führte uns eine ganze Weile auf der Höhe entlang, bis wir schließlich in Radebeul ankamen.

Zum Abschluss unserer kleinen Tour gab es Glühwein am Weingut Hoflößnitz - den ich jedoch nicht fotografiert habe.

Samstag, 7. Januar 2017

Der Garten im Winter

So gern wir jetzt in unserem Garten werkeln würden: der hält gerade Winterschlaf. Und wenn wir gerade nicht gucken gehen, sind nur Vögel und Katzen dort unterwegs, wie wir heute aus den Spuren im Schnee schließen konnten. Wir ahnen es schon: im Laufe des Jahres werden wir uns womöglich nach dieser Winterruhe zurücksehnen. Jetzt ist man am warmen Ofen besser aufgehoben.

Sonntag, 1. Januar 2017

Alte und neue Helden

Ich halte nicht viel von Remakes. Die meisten sehe ich mir gar nicht erst an. Und deswegen war ich genervt, als ich las, dass "Winnetou" neu verfilmt wird. Überflüssig, dachte ich. Die Kritiken, die vorab zu lesen waren, stimmten mich um und ich beschloss, mir die Filme anzusehen. Und ich gestehe: sie haben mich umgehauen. Im positiven Sinne.

Ich bin in der DDR aufgewachsen und kam relativ spät mit Karl-May-Büchern in Berührung. Freilich hatte ich meine Begeisterungsphase für Indianer, aber meine Helden hießen nicht Winnetou und Old Shatterhand, sondern Harka/Stein mit Hörnern/Tokei-ihto und Tecumseh. Ich sah sämtliche DEFA-Indianerfilme, deren Helden von Gojko Mitic verkörpert wurden. Meine Lieblingsbücher waren die sechs Bände "Die Söhne der Großen Bärin" von Liselotte Welskopf-Henrich und später "Der fliegende Pfeil" von Fritz Steuben. Letzteres Buch war ein Geschenk meiner Großeltern, die in der Bundesrepublik lebten. Erst, nachdem ich ziemlich viele Indianerbücher, auch Sachbücher, gelesen hatte und genügend Geduld mitbrachte (und die braucht man), wagte ich mich an Karl May. Karl May-Leser hatten mich gewarnt, dass die Bücher teilweise recht langatmig sind und man manche Passagen getrost überblättern kann. Man kann das tun, ich aber bin ein Fan epischer Werke und habe auch längere Landschaftsbeschreibungen und ausschweifende Betrachtungen des Autors gelesen.

Karl May muss man, meine ich, nicht unbedingt gelesen haben. Die Bücher von Liselotte Welskopf-Henrich kann ich aber jedem ans Herz legen. Als ich nach der Wende dann auch die Karl-May-Verfilmungen aus den 60er Jahren im Fernsehen sehen konnte, fand ich sie, naja, nicht schlecht, leichte Unterhaltung zwischen den Feiertagen. Meist wurden sie ja um Weihnachten herum gesendet. Ob es nun daran lag, dass ich mit diesen Filmen und den Karl-May-Geschichten nicht aufgewachsen war, oder schlicht und einfach daran, dass ich schon erwachsen war: wirklich fesseln konnten sie mich nicht.

Der neue "Winnetou"-Dreiteiler, der zwischen Weihnachten und Silvester gesendet wurde, ist spannend, unterhaltsam und durchaus gesellschaftskritisch - aber Letzteres bleibt im Rahmen, schließlich wollen die Filme nicht belehren. (Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich mag Belehrungen, Appelle, Ansprachen, Botschaften - und mögen sie noch so gut gemeint sein - einfach nicht mehr hören oder lesen.) Dass der Stoff sehr frei behandelt wurde, ist ein Zeichen von Qualität. Karl Mays humanistische, pazifistische Haltung, die es wert ist, vermittelt zu werden, durchdringt auch die modernen Filme. Entstanden ist ein moderner, packender, berührender Western - Unterhaltung vom Feinsten. Während der Winnetou Karl Mays sich nach meinem Empfinden sehr den "Weißen" angenähert hatte, ist es in den modernen Filmen anders. Nicht Winnetou passt sich seinem weißen Bruder Old Shatterhand an, sondern Shatterhand wird zum Apachen. Der neue Winnetou hat viel von Tecumseh, jenem Häuptling der Shawnee, dem es gelang, mehrere Indianerstämme im Kampf zu vereinen - einem Helden meiner Kindheit.