Mittwoch, 30. November 2022

Tannengrün

Wir haben meistens keinen echten Tannenbaum. Die Alternative in der Wohnung werde ich noch vorstellen, ebenso unser Eigenbau-Bäumchen, das meist vor der Tür steht. Tannenzweige in der Vase aber gehören dazu. Ein kleiner Strauß steht meist neben der Weihnachtskrippe. In diesem Jahr sind die Zweige von unserer großen Tanne im Vorgarten.

In meinem Elternhaus haben ab einem gewissen Alter mein Bruder und ich eigene Weihnachtsbräuche gepflegt und Zweige aus der Heide geholt. Irgendwo war immer Holz geschlagen worden und Zweige lagen am Boden. Die holten wir dann nach Hause und schmückten das Haus. Wir kannten uns gut aus in der Heide, sie war sozusagen unser Spielplatz. Wir hatten immer „Buden“ dort.

Unser Häuschen wurde reich geschmückt und als wir eigene Zimmer hatten, wurde es dort auch weihnachtlich. In meinem Zimmer habe ich immer dekoriert. Im Elternhaus hatten wir allerdings auch einen echten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Hier in meiner Familie hatten Weihnachtsbäume, bis unsere Tochter ausgezogen ist. Von da an haben wir nicht mehr regelmäßig einen aufgestellt. Die bisher letzte Tanne habe ich Weihnachten 2020 gekauft. Sie hatte einen Ballen und stand draußen im Hof. Sie ist gut über den Winter gekommen und gedeiht nun in unserem kleinen Hausgarten hier in Mickten.

Sonntag, 27. November 2022

Erzgebirgshäuser

Die meisten dieser Holzhäuschen hat uns meine Schwiegermutter geschenkt. Sie ist im Osterzgebirge aufgewachsen, in Gottgetreu-Müglitz, noch hinter Fürstenau in der Nähe der tschechischen Grenze. Den kleinen Turm – eine Nachbildung des Glockenturmes von Gottgetreu - hat sie uns auch geschenkt. Alle ihre Kinder haben so ein Exemplar bekommen, sie hat diese Unikate extra anfertigen lassen.

Kein Wunder, dass das Erzgebirge Weihnachtsland ist! Mir gefallen diese Häuser, die man vor allem am Erzgebirgskamm, in Zinnwald, Fürstenau und Gottgetreu sieht, sehr gut. Lange Zeit war es mein Traum, selbst einmal ins Erzgebirge zu ziehen – und in einem solchen Häuschen zu wohnen, nahe an der Natur. Aus verschiedenen Gründen wird das wohl eher nicht geschehen. Aber die Häuschen als Tischdekoration sind ja auch ganz schön.

Samstag, 26. November 2022

Licht

Ein paar Tage vor dem ersten Advent fuhr ich an einem dunklen, kalten Morgen in die Stadt, zur Schwimmhalle zum Training und danach zur Arbeit. Motiviert war ich nicht. Als ich die Marienbrücke überquerte, fuhr gerade ein mit Weihnachtsgirlanden beleuchtetes Schiff unter der Brücke hindurch. Es war ganz still, die Passagiere dieser Flusskreuzfahrt schliefen wohl noch. Beim Anblick der glitzernden Girlanden hat dieser dunkle Novembermorgen einen besonderen Zauber bekommen. Ein Radfahrer vor mir fuhr sogar rechts heran und schaute hinunter. Lichterglanz gegen die Finsternis – das ist Advent, das ist Weihnachten.

Im Corona-Jahr 2020 hatte ich das Bedürfnis, noch mehr zu schmücken, noch mehr Licht ins Haus zu bringen, im Gegensatz zu all den weniger erfreulichen Tagesthemen. Ich habe einige Laternen und LED-Kerzen gekauft. Die wurden im Treppenhaus aufgestellt. Das ist nun zur Tradition geworden. Als im vergangenen Jahr das Hauslicht ausfiel, war das erstmal kein Problem – bis zur Reparatur (und darüber hinaus) leuchteten die Kerzen.

Es wird so oft darauf hingewiesen, dass wir heutzutage zu viel Strom verbrauchen, dass das viele Licht auch der Natur schadet und dass wir uns beschränken müssen. Das mag alles gut und richtig sein, aber zu Weihnachten sollten die Lichter brennen. LED- oder auch solarbetrieben, mit echten Kerzen, oder auch ganz herkömmlich. Das Fest des Lichtes entspringt einem alten menschlichen Bedürfnis, und man sollte nicht dagegen moralisieren.

Sonntag, 6. November 2022

30.10.22 Kleiner Ausflug nach Koskinou

Sonntag – und unser letzter kompletter Tag hier auf Rhodos! Wir beschlossen, den Tag ruhig zu verbringen, denn wir waren doch relativ häufig unterwegs gewesen und hatten Strand und Hotelanlage noch gar nicht richtig genutzt. Es war auch nochmal richtig warm. Gleich nach dem Frühstück ging ich hinunter an den Hotelstrand zum Schwimmen. Außer mir war noch niemand dort, und es war doch schon sonnig, schließlich hatten wir die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Es war ganz klar dort im Wasser, wunderbare Sicht und viele Fische. Ich sah einen ziemlich langen Trompetenfisch. Wie schade, dass meine eigentlich wasserdichte Kamera nicht mehr funktioniert. Wenn es nochmal einen Urlaub mit Gelegenheit zum Schnorcheln gibt, kaufe ich mir eine richtige Unterwasserkamera.

Eine Kleinigkeit wollten wir doch noch unternehmen. Täglich wird eine Fahrt vom Hotel mit einer „Bimmelbahn“ in den Ort Koskinou angeboten, wo man schöne alte Häuser anschauen kann. Eine Anmeldung war nicht nötig. Wir wurden vom Hotel abgeholt und dann ging es hinter dem Berg, den man vom Hotel aus sieht, den Hang hinauf, wo sich Koskinou befindet. Wir hatten dort 1 ½ Stunden Aufenthalt, besichtigten zunächst die Kirche und machten dann einen Rundgang durch den Ort. Die Häuser, in die man manchmal sogar hineingehen kann, waren aber geschlossen, da Sonntag war. Dennoch war der Rundgang durch die verwinkelten Gassen interessant. Wir mussten dann das Handy zu Hilfe nehmen, um zur Kirche zurückzufinden. Von dort aus fanden wir dann problemlos den kleinen Marktplatz, wo die Bimmelbahn wieder abfahren würde. Wir machten eine Kaffeepause und verfütterten dort ein Würstchen an drei Katzen, die herankamen. Nach dem kleinen Ausflug ging es zurück ins Hotel. Christian blieb im Zimmer und auf dem Balkon, ich ging an den Strand und verbrachte den Nachmittag mit Schnorcheln und Lesen. Das war auch mal schön. Das letzte Abendessen, morgen dann das letzte Frühstück im Hotel - danach Transfer und Heimflug nach Dresden. Rhodos ist eine sehr schöne, gastfreundliche Insel mit interessanter Geschichte. Wenn wir noch einmal dorthin reisen, dann unbedingt mit mehr Zeit.

29.10.22 Inselrundfahrt

Wir starteten kurz nach acht Uhr zu unserem letzten Tagesausflug, einer Inselrundfahrt. Unser Reiseleiter Nikos von der Symi-Tour stieg mit bei uns beim Hotel ein. Da freuten wir uns gleich, denn wir hatten so viele Detailinfos von ihm erhalten – da stand uns ein ausgefüllter und interessanter Tag bevor.

Der Bus umfuhr Rhodos-Stadt und wir kamen an die Westküste der Insel. Dort ging es hinauf auf einen Berg, wo sich früher die Akropolis der Stadt Ialyssos befand. Ialyssos selbst lag unterhalb davon und wurde überbaut. Auf dem Berg befindet sich heute das Kloster Filomeros mit einer alten Kirche. Und es gibt einen Aussichtspunkt mit einer beeindruckenden Sicht aufs Meer. Ein Kreuzweg stammte noch aus der italienischen Besatzungszeit. Auf dem Berg leben 250 Pfauen und sie sind gar nicht scheu.

Nach einem Rundgang fuhren wir bis zur antiken Stadt Kamiros. Das ist eine beeindruckende Ruinenanlage, die ausgegraben wurde. Sie lag geschützt an einem Berghang und unten in der Bucht war ein Hafen. Die Akropolis von Kamiros hatte eine Säulenhalle, die 200 Meter lang war und somit größer als die von Lindos und Athen. Das alles zu Repräsentationszwecken erbaut worden. Man konnte die Hauptstraße durch die Stadt zur Agora, dem öffentlichen Zentrum der Stadt, gehen. Es gab auch ein öffentliches Bad. Das Wasser dafür wurde von einer Zisterne oben auf der Akropolis (Spitze der Stadt) durch eine Leitung nach unten geleitet. Wir erfuhren, dass es auf der Insel noch kein Straßennetz gab, sondern eher Ziegenpfade. Benutzt wurden Esel, Pferde, Wagen, aber in erster Linie Schiffe zur Verbindung zwischen den Städten und nach außerhalb.

Nach dem Besuch von Kamiros fuhren wir zu einer Weinprobe in der Nähe des Ortes Embonas. Dort kosteten wir Schnäpse (Tresterschnaps) sowie eine Art Ouzo mit Kaffee, und dann Weiß-, Rot- und Roséwein, erst trocken, dann süßer. Es waren aber nur kleine Mengen. Anschließend hatten wir Gelegenheit, dort Wein, Schnaps, aber auch Olivenöl, Honig und Naturkosmetik zu kaufen. Wir nahmen ein bisschen was mit, damit die Leute auch Geld verdienen, denn dazu werden die Touristen hingebracht. Anschließend ging es in den Ort hinein in eine Taverne, wo wir ein Menü serviert bekamen. Es kostete pro Person 14 € und darin waren drei Gänge enthalten: Salat, Zaziki, ein Hauptgang nach Wahl (ich nahm natürlich Moussaka) und anschließend noch Trauben, dazu Wasser und ein leichter Weißwein.

Wir erfuhren, dass die Touristensaison nun zu Ende geht. Am 13. November fliegt die letzte Chartermaschine nach Deutschland und durchgängig geöffnet sind nur noch drei Stadthotels in Rhodos für Geschäftsleute. Demzufolge war es überall schon ruhig, wo sonst viele Reisebusse herumfahren. Sehr angenehm, bei noch sommerlichem Wetter, was um diese Zeit auch nicht selbstverständlich ist. Auch in den Tavernen soll sonst viel mehr los sein. Auch unser Hotel schließt über den Winter.

Über dem Ort Embonas erhebt sich eine beeindruckende Bergkette, wo auch Wanderwege hinaufführen. Der höchste Gipfel der Kette ist über 1.200 Meter hoch. Dort fällt gelegentlich sogar Schnee, wenn auch nicht jedes Jahr.

Von dort fuhren wir weiter bis in den Ort Sianna, wo wir anhielten und eine orthodoxe Kirche besichtigten, wo auch fotografiert werden durfte. Dort gibt es auch einige Geschäfte und Tavernen. Anschließend fuhren wir durch das Dorf Monolithos. Von dort aus führt, wurde uns erzählt, ein sehr schöner Wanderweg durch die Berge. Er beginnt gegenüber vom Friedhof und soll markiert sein.

Nun war es Nachmittag geworden und wir fuhren mit dem Bus auf die andere Seite der Insel, zu den Orten Gennadi und Kiotani, wo es etliche Ferienhäuser am Meer gibt. Nächste Station war Lardos in der Nähe von Lindos, und danach ging es weiter nach Archangelos, Kolimbia und Afandou. In Afandou zweigt die Straße zum Ladiko-Strand ab. Dort befindet sich auch die Anthony-Quinn-Bucht, die ich unbedingt irgendwann nochmal mit mehr Zeit besuchen möchte. Danach kommt schon Faliraki. Dort gibt es viele mehrstöckige Hotels und im Sommer muss dort viel los sein. Der Sandstrand würde mich aber nicht reizen. Und an Faliraki schließt sich Kallithea an, wo wir ausstiegen. Das war wirklich eine interessante Fahrt, um einen Eindruck zu bekommen. Rhodos ist bergig und es gibt richtige Wälder, wir haben sogar vom Bus aus Damhirsche gesehen. Allerdings nur, weil nun schon Saisonausklang war. Wir haben unseren Zeitraum zum Besuch der Insel gut gewählt.