Sonntag, 25. Oktober 2015

Wanderung zu den Zschirnsteinen 24.-25.10.15

Eine Tour zum Kleinen und Großen Zschirnstein wollten wir schon längst einmal machen. An diesem Wochenende ist nun endlich gutes Wanderwetter. Allerdings sind die Zschirnsteine für eine Tagestour von der S-Bahn aus beinahe schon zu abgelegen. Im Sommer wäre das noch etwas Anderes, aber jetzt, im Herbst? So kommt uns die Idee, in der Zschirnsteinbaude zu übernachten und somit die Wanderung gemütlicher zu gestalten.

24.10.15: Wir fahren 13.13 Uhr mit der S-Bahn von Dresden-Trachau Richtung Elbsandsteingebirge und sind 14.16 Uhr in Krippen. Dort beginnt unsere Wanderung zur Zschirnsteinbaude. Wir wandern zuerst ins Ortszentrum hinein. Krippen ist ein schöner, malerischer Ort, von Bad Schandau nur durch die Elbe getrennt, ähnlich zentral, aber viel ruhiger. Wanderer, die mit dem Auto kommen, fahren die Straße durch den Krippengrund nach Kleingießhübel. Wer wie wir zu Fuß geht, nimmt am besten den rot markierten Weg zum Kohlbornstein. Man biegt an der Kleinhennersdorfer Straße rechts ab und geht dort ein Stück bergauf. Bald sieht man schon die Wanderwege und Markierungen. An einer Wegkreuzung allerdings ist die Ausschilderung nicht eindeutig: nur der Rundweg (um den Kohlbornstein) ist ausgeschildert. Wir wenden uns links herum und es dauert eine ganze Weile, bis wir den Aufstieg finden. Über einen Reitweg gelangen wir schließlich zum Weg, der beschildert ist und hinauf führt. Rechts herum wäre es wahrscheinlich kürzer gewesen. Der Aufstieg zum Kohlbornstein wurde kürzlich erneuert; man sieht noch die Spuren der Bauarbeiten und die alten Holzschwellen. Es ist von dort aus nicht mehr weit bis nach oben (372 m). Wir finden es ein wenig schade, dass man nur durch die Bäume lugen kann, um etwas Aussicht zu haben. In der Zschirnsteinbaude erfahren wir später, dass wir noch ca. 100 Meter nach rechts hätten gehen müssen; dort gibt es eine Aussichtsplattform mit einem schönen Blick auf Krippen. Also müssen wir dort noch einmal hin!

Auf dem gleichen Weg geht es wieder hinunter und wir folgen nun dem rot markierten Weg nach Kleingießhübel. Er führt unterhalb der Lasensteine durch den Wald und trifft kurz vor dem Ortseingang die Straße. Eine sehr schöne, ruhige Wandergegend ist das! An diesem wunderschönen, sonnigen Tag kommen uns nur auf dem Rundweg um den Kohlbornstein ein paar Spaziergänger entgegen. Auf dem restlichen Stück begegnen wir niemandem. In Kleingießhübel wenden wir uns bald nach links und gehen, der Ausschilderung folgend, an der Straße entlang in den oberen Teil des Ortes. Bald können wir unser morgiges Wanderziel, den Kleinen Zschirnstein, gut sehen. In der Zschirnsteinbaude machen wir eine kurze Pause und beziehen dann unser Zimmer. Natürlich lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, in der Baude zu Abend zu essen – es gibt einfache, gute Hausmannskost, sehr empfehlenswert! Anschließend machen wir noch einen Abendspaziergang durch den Ort. Es ist schnell dunkel geworden, nur der Mond scheint hell - direkt über dem Gipfel. Man kann die Häuser von Reinhardtsdorf und die Lichter von Bad Schandau sehen. Es ist immer ein Erlebnis, im Gebirge zu übernachten – dazu muss man gar nicht so weit weg fahren.

25.10.15: Wir haben in unserem Kurzurlaub das Glück einer besonders langen Nacht, denn die Uhr wird wieder eine Stunde zurück gestellt. Als ich morgens aus dem Fenster sehe, ist es noch neblig draußen: wir können uns also Zeit lassen. Frühstück und Kaffee sind sehr gut, die Wirtsleute sind sehr nett – und wir haben in unserem Zimmer gut geschlafen. Gegen neun Uhr machen wir uns auf den Weg zum Kleinen Zschirnstein. Auch hier gibt es einen Rundweg und zwei Möglichkeiten des Aufstiegs: den Weg durch den Hirschgrund, der steil sein soll, und den sanft ansteigenden Wiesenweg entlang der Alten Tetschener Straße. Der Hirschgrundweg hätte uns durchaus gereizt, aber wir befürchten, dort nasse Füße zu bekommen (die Bergstiefel sind zu Hause geblieben) und gehen daher lieber den Wiesenweg. Man kann ihn, da es sich um eine Straße handelt, nicht verfehlen. Es dauert eine ganze Weile, bis wir an eine Wegkreuzung kommen. Wir gehen rechts herum auf dem B-Flügel bis zu einer weiteren Kreuzung, wo wir noch einmal rechts abbiegen und der gelben Markierung folgen. Nach wenigen Metern erreichen wir einen Rastplatz, von wo aus der Rundweg über den Kleinen Zschirnstein beginnt. Wir gehen rechts herum, aber links herum könnte man genauso gut gehen. Nach einem mäßigen, unschwierigen Anstieg erreichen wir das Gipfelplateau des Kleinen Zschirnsteins (472 m). Er ist ein wunderschönes Ziel und gar nicht überlaufen. Es ist kurz vor zehn Uhr und wir sind bereits auf dem Berg – das ist doch ein schöner Start in den Tag! Der Wald oben wirkt ein wenig verwunschen. Viele Pfade führen über den Stein und man erreicht mehrere Aussichtspunkte. Immer wieder sehen wir nach Kleingießhübel hinunter: der Ort wirkt, da wir dort übernachtet haben, irgendwie anheimelnd.

Der gelb markierte Weg führt uns rund um das Gipfelplateau und schließlich wieder zurück zum Rastplatz. Nach einigen Schritten sind wir wiederum an der Kreuzung und folgen nun dem rot markierten Weg zum Großen Zschirnstein. Die Sonne lugt immer mal durch die Wolken, aber so richtig will sie uns heute nicht verwöhnen. Dennoch ist es ein guter Tag zum Wandern und die Sicht ist auch ganz ordentlich. Einige Meter links vom Aufstieg zum Großen Zschirnstein befindet sich die sogenannte Wildbrethöhle, die man sich ansehen kann. An der nächsten Gabelung folgen wir dem Zschirnstein-Rundweg, statt die Stufen nach oben zu gehen. Es ist ein sehr schöner Weg, der wiederum durch einen ganz romantischen Wald führt. Immer wieder kommt man an bemoosten Felsen vorbei. Am Zschirnstein wird auch geklettert und wir sehen Bergsteiger, die sich zum Aufstieg bereit machen. Nach einer Weile fragen wir uns, wann denn endlich der vom Navigationsgerät angezeigte Weg zum Gipfel kommt. Dann sehen wir einen schmalen, aber deutlichen Pfad nach oben. Es stellt sich heraus, dass er gut begehbar ist und auch nicht, wie ich befürchtet habe, unterhalb einer Felswand endet. Oben angekommen, treffen wir den breiten, rot markierten Hauptweg übers Gipfelplateau und folgen ihm bis zum Aussichtspunkt, wo auch eine Schutzhütte steht. Mit 562 Metern ist der Große Zschirnstein die höchste Erhebung des Elbsandsteingebirges. Auf dem Großen Zschirnstein gibt es neben der großen (natürlichen) Aussichtsplattform auch mehrere kleine Aussichten. Wir sind froh, viel Zeit für Abstecher und zum Genießen zu haben. Die Laubfärbung ist eine Pracht und die Ausblicke sind immer wieder schön. Wir ahnen ja auch, dass wir in diesem Jahr vermutlich keine so großen Touren mehr machen werden.

Vom Großen Zschirnstein aus folgen wir dem rot markierten Weg Richtung Schmilka. Nachdem wir den Berg hinter uns gelassen haben, treffen wir bald auf den sogenannten Marktweg, gelb markiert. Es ist eher eine Straße als ein Weg, schnurgerade und vor allem zum Radfahren sehr gut geeignet. Tatsächlich kommt auch ein Radfahrer vorbei, aber bis kurz vor Schöna werden wir sonst keine Menschen treffen. An einer Kreuzung verlassen wir den Marktweg und folgen der Ausschilderung zum Zirkelstein. Dieser markante Felsen (384 m) ist der kleinste Tafelberg des Elbsandsteingebirges. Lange sind wir nicht hier gewesen und möchten natürlich hinauf. Als wir den Wald verlassen, sind wir ihm schon recht nahe und müssen nur noch ein Feld überqueren. Hinter dem Zirkelstein-Resort geht es ein Stück geradeaus und dann rechts herum zum Berg. Noch ein paar Meter auf halber Höhe entlang, dann folgt der Aufstieg mit Treppen und schließlich Stiegen. Bald steht man auf dem kleinen Felsplateau und genießt die Aussicht auf den Großen Winterberg, die Schrammsteine, die Zschirnsteine, die gegenüberliegende Kaiserkrone und andere Gipfel. Es ist trüb geblieben, aber ein paar Sonnenstrahlen dringen durch die Wolken und dieses Licht ist besonders schön.

Da wir immer noch Zeit haben, wollen wir schließlich noch die Kaiserkrone besteigen. Man könnte direkt nach Schöna hinein wandern, wir nehmen aber einen Feldweg und umgehen das Ortszentrum. In Schöna könnte man der Wanderkarte nach auch einkehren, aber wir sind in der Zschirnsteinbaude so gut verpflegt worden, dass wir auch unsere Rucksackvorräte nicht komplett verbrauchen müssen. Und uns lockt doch die Kaiserkrone! Ein schöner, kleiner Gipfel (354 m), der sich auch gut für Familien mit kleineren Kindern eignet. Er besteht aus zwei Felsmassiven mit mehreren Aussichtspunkten, die über Treppen erreicht werden. Auch hier genießen wir die vielen Ausblicke rundum, ehe wir uns wieder an den Abstieg machen. Wir verlassen Schöna Richtung Elbtal und bald zweigt der Weg nach Schmilka ab. Über Stufen geht es durch den Wald bergab und nachdem wir durch eine Unterführung den Elberadweg erreicht haben, sind es nur noch wenige Meter zum Bahnhof Schmilka. Eine wirklich lohnende Tour war das und durch die Übernachtung auch gar nicht anstrengend. Durch einen Fehler beim Aufzeichnen habe ich keine Zeitangaben und keine Höhenmeter, die Streckenangaben habe ich mir aber gemerkt: Reichlich 7,5 Kilometer waren es am ersten, reichlich 19 Kilometer am zweiten Tag. Ein paar Fotos habe ich auch mitgebracht.

Samstag, 17. Oktober 2015

Es weihnachtet ein bisschen

Da habe ich mich in diesem Jahr wirklich auf einen goldenen Oktober mit vielen Wanderungen hier zuhause gefreut und nun fühlt man sich wie im tiefsten November. Und weil dem so ist, bin ich in diesem Jahr zeitig mit den Weihnachtsvorbereitungen dran. Gestern sind die ersten beiden orientalischen Stollen fertig geworden. (Den Dresdner Christstollen kaufe ich natürlich bei einem Traditionsbäcker hier in der Nähe). Man spürt schon den Sinn der Bäckerei, der Vorbereitungen, des Schmückens, Dekorierens und der vielen Kerzen: die sinnlichen Freuden trösten über das trübe Wetter und die Dunkelheit hinweg. Inzwischen nehme ich die Traditionen auch nicht mehr so genau wie früher: Räucherkerzen benutze ich fast das ganze Jahr hindurch, eine grüne Tanne kommt mir nicht mehr ins Haus und die Rituale an den Feiertagen sind auch sehr flexibel geworden: nichts „muss“ mehr. Hier glüht das Räucherkerzchen neben den Kastanienmännchen: unser Enkel Leon hat zwar selbst noch keins gebastelt – da muss man mit Bohrern und Alleskleber hantieren, noch nichts für einen Dreijährigen – aber er hat begeistert zugesehen und sich Eichelhütchen auf den Kopf gesetzt. In diesem Sinne: schöne Herbsttage und eine schöne Vorweihnachtszeit!