Samstag, 24. Dezember 2016

Besinnliche und erholsame Feiertage!

Allen Lesern wünsche ich möglichst erholsame Feiertage!

Und weil ich nun selbst auf Entspannung umschalte, habe ich ein querformatiges Foto vom Weihnachtsbaum aufgenommen, obwohl ein hochformatiges ihn besser zur Geltung bringen würde. Ein hochformatiges Foto hätte den Nachteil, dass ich es nicht nur von der Kamera herunterladen, sondern noch in einem Fotoprogramm bearbeiten müsste, damit es hier bei Blogger nicht gedreht wird. Der Zwischenschritt ist mir heute schlicht zu umständlich. Früher konnte ich Hochformat-Fotos übrigens problemlos direkt hochladen, ohne dass sie gedreht wurden. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass nicht alle Veränderungen durchweg Vorteile mit sich bringen. Aber dies ist ein Thema für sich und passt bestenfalls am Rande zum Fest.

In diesem Sinne: kommen wir zur Ruhe und lassen uns nicht stressen. Der Alltag wird uns schnell genug wieder haben.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Von der Lust, einen Weihnachtsbaum zu schmücken

Ich weiß, ich bin zu früh damit dran. Auch in meinem Elternhaus wurde der Weihnachtsbaum nach alter Tradition erst am 24.12. aufgestellt und geschmückt. Als wir Kinder noch kleiner waren, bekamen wir davon überhaupt nichts mit: die Stube, das Weihnachtszimmer, wurde schon vormittags verschlossen und unsere Aufregung stieg. Staunen und Freude waren groß, wenn sich die Tür am späten Nachmittag auftat und der geschmückte Baum im Kerzenlicht erstrahlte.

Die Dinge änderten sich, als wir zunehmend selbst an den Heimlichkeiten beteiligt waren. Manchmal war dann stundenweise das Kinderzimmer verschlossen. Wir bastelten gern, auch Baumschmuck, und irgendwann wurde uns das Schmücken des Baumes übertragen. Ich kann mich erinnern, dass ich diese Veränderung teils mit Neugier und Freude, aber auch mit Wehmut aufnahm. Hatten wir den Baum geschmückt, mussten wir das Weihnachtszimmer verlassen, so wie früher. Unsere nun elektrische Beleuchtung wurde erst am Abend eingeschaltet, und erst dann sahen wir den Baum in ganzer Pracht.

In meiner eigenen Familie habe ich es ein paar Jahre lang so beibehalten, und in jenen Jahren erlebte ich den üblichen Weihnachtsstress, den ich als Kind nicht hatte - den haben nur die Organisatoren, die Großen. Alles kam da zusammen: letzte Einkäufe, Heimlichkeiten, Aufregung der Kinder, Vorbereitungen in der Küche, das Aufstellen des Baumes - und die ersten Komplikationen, wenn der Baum noch zurecht gesägt werden musste oder nicht in den Weihnachtsbaumständer passen wollte. Wenn dann gar die Beleuchtung kaputt war oder die Lichterkette zu kurz und noch schnell Ersatz besorgt werden musste, war das Chaos perfekt und die Stimmung so, wie sie am Heiligen Abend nicht sein sollte.

Irgendwann war ich das alles leid und begann, den Baum vor Weihnachten aufzustellen und in Ruhe zu schmücken, meist an einem Abend, wenn die Kinder im Bett waren und alles andere erledigt. Lieber verzichtete ich auf die Tradition und hatte dafür Weihnachtsfrieden.

Nun sind die Kinder erwachsen und wir haben einige Jahre lang auf den Weihnachtsbaum verzichtet. Geschmückt haben wir dennoch: mit Tannengrün, Sternen an den Fenstern, unserer Weihnachtskrippe und dem Weihnachtsdorf aus beleuchteten Häusern. Neuerdings haben wir wieder einen Baum. Während er früher sehr bunt war, behängt mit allerlei selbst Gebasteltem, kann ich ihn nun etwas stilvoller schmücken. Ich liebe Baumkugeln, möglichst traditionell in Rot, manchmal ergänzt durch Silber oder ein wenig Gold, dazu das Grün der Tanne. Auch die Weihnachtsdekoration ist der Mode unterworfen. Nicht alles, was ich manchmal durchaus hübsch finde, möchte ich in meinen eigenen vier Wänden haben.

Heute war es wieder so weit. Es war noch dunkel und trüb draußen, als ich den Baum mit den beiden Lichterketten bestückte. Dann platzierte ich zuerst die dunkelroten Kugeln aus Glas, die edelsten, an den Zweigen. Es folgten vergoldete Zapfen, Glöckchen und Sterne. Dann verteilte ich die restlichen Kugeln: glitzernde, glänzende, matt glänzende, filigran durchbrochene, große und kleine. Das alles braucht seine Zeit, aber heute stand ohnehin nichts Anderes auf dem Programm. Manchmal tauschten zwei Kugeln ihre Plätze, matt tauschte mit glänzend oder groß mit klein. Schließlich wurde der Baum mit Lametta behängt. Ich muss kein Lametta am Baum haben, aber die Familie mag es. Weihnachten ist immer auch ein Fest der Kompromisse, wenn es friedlich bleiben soll. Und Freude möchte man auch haben: am Betrachten, aber auch am Schmücken. Die Lichter wollte ich nach der Beleuchtungsprobe schnell wieder ausschalten, aber mein Mann bat mich, sie noch ein Weilchen eingeschaltet zu lassen - zumindest bis nach dem Frühstück. Denn als Kind, erzählte er, durfte er schon morgens nicht in das Weihnachtszimmer und den Baum erst am Abend sehen.

Samstag, 26. November 2016

Eine schöne Adventszeit!

Im Adventskranz sind Zweige von unserer Tanne im Vorgarten und vom Ilex in unserem neuen Garten vereint.

Mittwoch, 16. November 2016

Bäume pflanzen (2)

Es ist also gut möglich, auch zwei Bäume mit dem Fahrrad zu transportieren. ;-) Allerdings habe ich das gestern nur ein Stück durch Nebenstraßen und auf Radwegen gemacht. Mich haben die Bäumchen beim Fahren nicht gestört. Einen der beiden habe ich heute mit dem Rad zum Garten gefahren, der andere kam mit Bus und Bahn.

Der zweite Apfelbaum ist ein "Jonagold". Nachdem ich einen Abend lang Einiges über Apfelsorten gelesen hatte, wollte ich diesen Baum. Er benötigt aber auch noch einen Pollenspender, weil er nicht selbst befruchtend ist. Unser anderer Apfel "James Grieve" soll gut geeignet sein. Ob das klappt wie erhofft, bleibt abzuwarten. Es gibt freilich noch andere Bäume in der Umgebung - eigentlich braucht man ja drei Bäume... An der Laube steht nun eine Aprikose "von Nancy". Ob und wie sie sich entwickelt? Ein wenig spannend ist das schon, und wir müssen es einfach ausprobieren.

Sonntag, 13. November 2016

Bäume pflanzen

Wenn man einen Baum pflanzt, ist das doch etwas Anderes als wenn man beispielsweise eine Blume oder eine Tomatenpflanze in die Erde bringt. Es ist ein größerer und sogar symbolischer Akt. Dass die Bäume gerade nicht sehr stattlich aussehen und unser neuer Kleingarten in dieser Jahreszeit auch nicht so repräsentativ aussieht, tut wenig zur Sache. Wir sind uns dessen bewusst, dass wir in unserem Leben nicht mehr sehr viele Bäume pflanzen werden, aber glücklicherweise sind wir dabei nicht melancholisch, sondern genießen diese besonderen Momente. Und das eine oder andere Bäumchen wird noch dazu kommen. Der erste Baum - jener mit dem Frostschutz, ist ein Pfirsichbäumchen, der andere und kleinere ein Apfelbaum. Nun hoffen wir, dass es auch wieder milder wird, damit sie gut anwachsen.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Herbst im Osterzgebirge

Wir waren noch einmal - vermutlich das letzte Mal in diesem Jahr - in Geising im Osterzgebirge. Da unser Enkelsohn dabei war, haben wir nicht gerade Kilometer-Rekorde aufgestellt, er aber schon! Unsere gemeinsame Tour auf die Kohlhaukuppe war mit ca. sechs Kilometern eine richtig kleine Wanderung und gerade das, was man ihm schon zumuten konnte. Den steilen und direkten Aufstieg hat er mit etwas Unterstützung - er ging an Christians Hand - gut bewältigt. So hat er seinen vierten Geburtstag mit einer Gipfelbesteigung quasi vorab gefeiert, wie sich das gehört. Und obwohl die Wettervorhersage alles andere als rosig war, erlebten wir noch einige freundliche Herbstmomente.

Montag, 9. Mai 2016

Gartenteich

Unser Gartenteich war schon ziemlich verlandet. Vor ein paar Wochen hat Daniel viel Schilf daraus entfernt und nun haben wir wieder einen richtigen Teich. Inzwischen treiben die Pflanzen vor allem am Ufer aus und in ein paar Wochen wird man nicht mehr so viel von der Wasserfläche sehen. Ich habe wieder Unterwasserpflanzen eingesetzt, die wichtig sind für das Gleichgewicht im Teich, und hoffe, dass sie gut gedeihen.

Sonntag, 8. Mai 2016

Sächsischer Weinwanderweg von Niederau nach Coswig

Bei unseren Touren rund um Dresden sind wir schon öfter auf den Sächsischen Weinwanderweg getroffen. Gestern nun haben wir uns eine Etappe davon vorgenommen.

Wir fahren zunächst mit dem Zug bis nach Niederau. Dort überqueren wir die Bahngleise, wählen einen Weg, der ein Stück parallel zu den Gleisen verläuft und dann die Meißner Str. überquert. Durch Felder geht es bis nach Oberau, wo wir bald auf Wegmarkierungen treffen. Hier beginnt der Sächsische Weinwanderweg. Er führt direkt in einen kleinen Park hinein und zum Wasserschloss Oberau, das man zumindest von außen bewundern kann. Führungen durch das Schloss kann man buchen. Hübsch sind die gepflegten Grünanlagen rund ums Schloss. Weiter geht es durch Oberau und über Wiesen, immer der Markierung folgend, wieder nach Niederau.

Der Weinwanderweg führt zu schön gelegenen Buschmühle, wo man gut einkehren könnte. Uns ist es dafür zu früh am Tag, aber wir beschließen, ein andermal wiederzukommen. Weiter geht es zum Gellertberg, dem nächsten Aussichtspunkt oberhalb von Weinbergen. Er ist ganze 177 Meter hoch, aber vom Elbtal aus doch als Erhebung auszumachen. ;-) Weiter geht es durch den Pressgrund, nach einem Abstecher talwärts und an vielen Kleingärten mit überwiegend stattlichen Wochenendhäusern vorbei zum König-Albert-Turm. Erstaunlicherweise kann man den Turm sogar besteigen, wenn auch nur zu bestimmten Zeiten. Wir sind eine gute Stunde zu früh dran (ab 14 Uhr könnte man hinauf) und beschließen, weiter zu gehen.

Ein Abstecher führt uns zum Wartbergturm. Dafür verlassen wir ein Stück den Weinwanderweg und folgen dem grün-weiß markierten Ortsrundgang durch Weinböhla bis zur Turmruine. Anschließend steigen wir die Stufen wieder hinunter und treffen unsere Markierung wieder. In Weinböhla sieht man auch Weinberge, aber hauptsächlich schlängelt sich der Weg um Wohngebiete mit stattlichen, teils sogar mondänen Villen herum und es geht mehr über Straßen als durch die Natur. Dieser Abschnitt gefällt uns weniger. Man hat nicht den Eindruck, historischen Pfaden zu folgen, vielmehr passt sich der Weg modernen Gegebenheiten an. Eigentlich wandern wir nicht, um uns schicke Häuser anzusehen. Schicke Häuser mag ich nicht mal, finde es eher langweilig, wenn etwas nur schick ist und sonst nichts, ich mag Häuser mit Geschichte und Charakter. Die Buschmühle und später das Gasthaus Laubenschlösschen sind die einzigen Einkehrmöglichkeiten.

Es geht wieder ein Stück talwärts, was wir nun beinahe schon gewohnt sind, und wieder bergauf zum Friedensturm. Auch hier muss man ein wenig durch die Bäume spähen, um Aussicht zu haben. Vom Friedensturm aus erreichen wir einen größeren Rastplatz am Laubenschlösschen. Von da aus geht es bald in den Wald hinein, von wo aus man auch die Möglichkeit hätte, Richtung Moritzburg abzubiegen. Wir wandern bis zur Fuchsbergaussicht, wo wir einen kleinen Pavillon zum Rasten vorfinden. Die Aussicht ist wieder mehr zu erahnen, als dass man wirklich welche hat.

Glücklicherweise verläuft dieser Wegabschnitt wieder im Grünen. Wir sind hier bereits im Friedewald unterwegs, durch den einige schöne Wege führen. Es ist dort eigentlich nie überlaufen. Unterhalb des Fuchsberges befindet sich die Spitzgrundaussicht und von dort aus gelangt man innerhalb weniger Minuten zum Spitzgrundteich. An der Spitzgrundstraße müssen wir uns entscheiden, ob wir die Etappe bis nach Radebeul zu Ende gehen. Wir entscheiden uns, hier abzubrechen, da wir bereits fast 16 Kilometer gegangen sind und noch gut zwei Kilometer nach Coswig hinein zu gehen haben. Die ganze Etappe ist hier ausführlich beschrieben. Es erschien uns günstiger, in Niederau zu starten und uns gezielt einen Zug dorthin auszusuchen. In Coswig oder Radebeul gibt es mit Straßenbahn und S-Bahn mehr Möglichkeiten, nach Dresden zurückzukehren.

Diese Wanderung war für uns sehr interessant: sie führte uns an viele Orte und Aussichtspunkte, die wir, obwohl in der Nähe wohnend, bisher noch nicht kannten.

Sonntag, 1. Mai 2016

29.04.16 Von Ostrau aus auf die Schrammsteine

Unser letzter Urlaubstag beginnt mit der Fahrt mit dem Wanderbus nach Bad Schandau. Da uns die Hotelpreise unten im Ort zu hoch sind, haben wir ein Zimmer oben in Ostrau genommen. Mit dem Personenaufzug können wir etwas abkürzen, müssen aber doch noch ein Stück bergauf und weiter bis zum Hotel wandern, so dass ich unterwegs schon an meiner Entscheidung zu zweifeln beginne. Das Hotel "Ostrauer Scheibe" erweist sich aber als ausgesprochener Glückstreffer - wie auch zuvor der "Sonnenhof".

Unsere Tour führt uns zunächst zum Aussichtspunkt "Emma-Bank" oberhalb des Elbtals. Von da aus gehen wir zurück zur Kreuzung mit den ausgeschilderten Wegen zu den Schrammsteinen. Man kann durch den Schießgrund oder den Lattengrund gehen, wir entscheiden uns für die zweite Variante. Es geht zunächst talwärts, wo wir die Straße überqueren, und an der anderen Seite wieder bergauf, den blau-weißen Markierungen folgend, durch den Lattengrund, eine von Felsen umgebene Schlucht. Als wir ihn hinter uns gelassen haben, geht es rechts herum und nach wenigen hundert Metern stehen wir vor dem imposanten Schrammtor.

Hier folgen wir weiter der Ausschilderung zum Schrammstein-Gratweg. Zunächst geht es unterhalb der Schrammsteine entlang, bis links der Wildschützensteig abzweigt. Dieser interessante Aufstieg auf die Schrammsteine hat anfangs ein wenig Klettersteig-Charakter und führt über ein Felsband sowie Treppen und Leitern nach oben. Man darf ihn nur bergauf gehen. Oben angekommen, sind es nur noch wenige Meter bis zur Schrammstein-Aussicht. Die Ausblicke dort sind wirklich spektakulär: es lohnt sich, die Treppen hinauf zu steigen!

Als wir uns satt gesehen haben, gehen wir wieder zurück und folgen dem blau-weiß markierten Gratweg. Dieser Weg über die Schrammsteine ist absolut empfehlenswert und zählt zu den schönsten Touren im Elbsandsteingebirge. An Wochenenden bei schönem Wetter kann man dort oben mit einigem Andrang rechnen, was freilich nicht verwunderlich ist. An der Breiten Kluft angekommen, wo wir nochmals herrliche Aussicht haben, entscheiden wir uns für den ausgeschilderten Abstieg zum Elbleitenweg. Von den Schrammsteinen aus könnte man weiter nach Schmilka, aber auch Richtung Kirnitzschtal wandern. Wir möchten jedoch zurück nach Ostrau.

Den Elbleitenweg finde ich nicht sonderlich interessant. Wir gehen unterhalb der Schrammsteine durch den Wald und haben so gut wie keine Aussicht. Am Schrammtor angekommen, wählen wir nun einen anderen Abstieg, den gelb markierten Obrigensteig. Er führt uns hinunter nach Postelwitz, von wo aus wir zurück nach Bad Schandau gehen. Auf der Ostrauer Scheibe haben wir am Abend Gelegenheit zu einem Spaziergang. Besonders schön ist der Sonnenuntergang am Lilienstein. Die letzte Tour dieses Urlaubs war mit 15 Kilometern etwas kürzer, aber sehr aussichtsreich.

28.04.16 Große Rundtour um Hinterhermsdorf

Wir starten zwischen 8.30 Uhr und 9.00 Uhr an unserer Unterkunft und laufen zunächst nach Hinterhermsdorf. Unterhalb der Kuppe kurz vor dem Ortseingang sehen wir drei Rehe, die uns zwar aufmerksam beobachten, aber sich nicht von der Stelle rühren. Im Ort nehmen wir den rot-weiß markierten Weg Richtung Waldhusche, biegen dann aber links mit der gelben Markierung ab zur Buchenparkhalle. Von dort aus geht es durch eine Kleingartenanlage zum Neudorf.

Hier wählen wir den ausgeschilderten Weg Richtung Obermühle. Es geht allmählich talwärts. Wir erreichen die Mühle jedoch nicht, sondern biegen an einer Kreuzung rechts ab und folgen dem Weg zum Weißbachtal, gelb markiert. Eine ganze Weile gehen wir durch das idyllische hintere Kirnitzschtal, um ums dann nach links ins Weißbachtal zu wenden. Dieser Weg ist meine besondere Empfehlung: sehr still, von Felsen umgeben und immer am Bach entlang - einfach wunderschön! Wir folgen weiter der Markierung - gelber Strich - und treffen schließlich auf den rot-weiß markierten Weg zum Weifberg (478 m).

Es geht vorbei am Schäfer-Räumicht, danach ein Stück steiler bergauf und von da aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Aussichtsturm, den wir heute jedoch nicht besteigen. Nach einer kurzen Rast geht es weiter Richtung Grenzübergang nach Mikulášovice (Nixdorf). Auch auf der tschechischen Seite sind die Wege sehr gut ausgeschildert. Besonders angenehm: die Wegweiser enthalten hier nicht nur Zeitangaben, sondern auch Kilometer. Es geht stetig bergauf, und an einer Kreuzung wenden wir uns links, blau-weiß markiert, nach Tanečnice (Tanzplatz).

Von der Wegkreuzung aus sind es 4,5 Kilometer und diese ziehen sich hin. Das Wetter hält sich auch gar nicht an die Vorhersage: immer wieder gibt es Graupelschauer. Als wir endlich an einer größeren Kreuzung ankommen, wo es links herum nach Tomasov geht, sind wir etwas verwundert, weil unsere blaue Markierung rechts herum zeigt. So weit rechts wollen wir doch gar nicht gehen. Aber nach ein paar Metern geht es wieder nach links bergauf. Wir müssen noch eine ganze Weile steigen, bis wir am Tanzplan (598 m) ankommen.

Obwohl das Restaurant geschlossen ist, ist der Aussichtsturm geöffnet. Ich nehme an, dass so etwas hier in Deutschland (leider) eher anders gehandhabt würde - wie etwa am Ungerberg, der sich in der Nähe befindet. Vom Aussichtsturm hat man einen phantastischen Blick nach allen Richtungen. Unsere Sicht ist allerdings etwas eingeschränkt, weil die Berge in Tschechien wolkenverhangen sind. Wieder unten angekommen, nehmen wir den gelb markierten Weg nach Sebnitz. An einer größeren Wegkreuzung genau an der deutsch-tschechischen Grenze befindet sich eine Schutzhütte, wo wir Rast machen.

Hier zweigen mehrere Wege ab: wir gehen links herum, mit gelbem Punkt markiert, so dass wir Sebnitz rechts liegen lassen. Wir wandern über den Kaiserberg (495 m) hinweg und als sich der Weg nochmals gabelt, gehen wir weder geradeaus zum Buchberg, noch rechts herum, sondern nach links, immer noch gelber Punkt, talwärts. Unterhalb des Berges treffen wir auf den Dr.-Alfred-Meiche-Weg zum Wachberg: unser Weg zum Feriendomizil.

Dieser Abschnitt der Tour ist besonders schön, verläuft hier meist außerhalb der Ortschaften Hertigswalde und Saupsdorf entlang durch Wiesen und Wald. Nur hinter Hertigswalde muss man ein Stück am Straßenrand entlang gehen, ehe es links herum wieder im Grünen weiter geht. Der Anstieg zum Wachberg (496 m) ist noch eine kleine Herausforderung, da stellenweise ziemlich steil.

Wir gelangen wieder zur Wachbergbaude und von dort aus rot-weiß markiert nach Saupsdorf. Dort wenden wir uns nach links Richtung Hinterhermsdorf, bis rechts an der Straße der ausgeschilderte Wanderweg zum Sonnenhof abzweigt. Über die Sonnenhofaussicht gelangen wir zurück an unseren Ausgangspunkt. 31 km haben wir bei dieser Rundtour zurückgelegt: etwas für Wanderer mit Kondition, aber sie lässt sich auch gut abkürzen oder variieren.

27.04.16 Rundwanderung um Hinterhermsdorf

Heute haben wir uns vorgenommen, ein Stück auf dem Panoramaweg (Markierung gelber Punkt) um Hinterhermsdorf zu gehen. Es ergibt sich, dass wir nicht auf diesem Weg verweilen, sondern die Tour ein wenig variieren. Wir steigen hinauf zur Sonnenhofaussicht, wandern über den Sandberg hinweg und sehen schon Saupsdorf im Tal liegen. Ehe wir hinunter in den Ort gehen, biegen wir links herum ab (nicht markiert) und statten der Tännichtkuppe (415m) einen Besuch ab. Ab Saupsdorf folgen wir dem ausgeschilderten Weg hinauf zum Wachberg.

Die Wachbergbaude ist schon von weitem zu sehen. Sie ist geschlossen, wie auch im Ort schon zu lesen ist, aber dort wird eifrig gebaut und ganz sicher ist sie ein schönes Ausflugsziel. Obwohl es heute überwiegend bewölkt ist, ist die Fernsicht gut: man kann die Schrammsteine, den Falkenstein sowie Lilienstein und Königstein gut erkennen. Wir entscheiden uns, weiter zum Weifberg zu gehen, der mit seinem Aussichtsturm auch von weitem auffällt. Der Weg führt durch den Wald dicht an der deutsch-tschechischen Grenze entlang. Es gibt immer wieder Aussichtspunkte und Schutzhütten. Dann geht es die letzten Meter sanft ansteigend Richtung Aussichtsturm. Es ist ziemlich windig und wir sind schon gespannt, wie es oben auf dem Turm sein wird! Man ist relativ schnell oben und die Aussicht nach allen Seiten ist wirklich beeindruckend. Es gibt auch Bänke zum Rasten oben, aber dafür ist das Wetter wirklich zu ungemütlich.

Wir gehen weiter auf dem Panoramaweg (gelber Punkt) Richtung Hinterhermsdorf. Er führt am Aussichtspunkt Emma-Bank vorbei ins Neudorf. Da wir noch Zeit haben, entscheiden wir uns, von hier aus zur Taubensteinaussicht zu wandern. Der Weg zum Taubenstein ist mit einem gelben Strich markiert und gut ausgeschildert. Es geht nicht bergauf, sondern leicht bergab Richtung Kirnitzschtal: der Aussichtspunkt befindet sich auf einem kleinen Felsplateau oberhalb des Tales.

Wir gehen ein Stück auf dem gleichen Weg zurück bis zum Pöhligstein, einem Gedenkstein. Wenige Meter entfernt zweigt ein Weg zur Buchenparkhalle ab: dort befindet sich der Parkplatz, von dem aus man zur Oberen Schleuse wandern kann. Wir gehen also bis zum Parkplatz und von dort aus nach Hinterhermsdorf. Nach einem kurzen Bummel durch den Ort gehen wir weiter Richtung Räumicht. Heute haben wir 19 Kilometer zurückgelegt.

26.04.16 Thorwalder Wände

Am heutigen Tag soll das Wetter am schlechtesten sein. Die Aktualisierung verspricht dann doch eine Verbesserung ab Mittag. Der Wirt unserer Unterkunft empfiehlt uns als Schlechtwetter-Variante, den Weg unterhalb der Thorwalder Wände zu gehen, weil wir dort etwas geschützt sein würden und Aussicht hätten wir ja ohnehin nicht. Wir gehen den Hirschwaldweg hinunter zum Kirnitzschtal. Dieser Weg verläuft ungefähr parallel zum Malerweg, den wir gestern gegangen sind. Er ist aber etwas kürzer.

Weiter geht es bis zur Thorwalder Brücke, wo wir die Kirnitzsch überqueren und dem ausgeschilderten Wanderweg zum Zeughaus folgen. Kurz bevor wir dort ankommen, sehen wir einen Wegweiser zum Bärenfang. Diesen hatten wir im vergangenen Jahr bei einer Wanderung vergeblich gesucht. In einer Felsgrube wurden früher Bären gefangen, die man zu Tierhetzen nach Dresden brachte. An der Wegkreuzung am Zeughaus folgen wir dem grün-weiß markierten Wanderweg "Thorwalder Wände-Hickelhöhle", der gleichmäßig ansteigt und uns zunächst zu einem Waldstück mit abgestorbenen Kiefern führte. Es ist unglaublich still hier in der Natur, nur am Zeughaus haben wir ein paar Wanderer gesehen.

Unser Weg führt auf halber Höhe unterhalb der Thorwalder Wände, einem langgezogenen Felsmassiv, entlang. Das Besondere an dieser Tour sind die Ausblicke hinauf zu den Sandsteinfelsen. Die Hickelhöhle ist ziemlich groß. Hier führt der Wanderweg relativ steil über Stufen hinauf über die Felsen und wieder hinunter. Durch die Hinteren Pechschlüchte gelangen wir wieder zum Stimmersdorfer Weg und zur Stimmersdorfer Brücke über die Kirnitzsch. Nun wollen wir auch nicht den Malerweg nehmen, sondern eine andere Variante: den rot markierten Weg nach Hinterhermsdorf, der nur wenige Meter entfernt abzweigt.

Ein Stück hinter der Lindigthöhle verlässt der Weg die Lindigtstraße und geht durch den Wald bergauf. Wir folgen der Ausschilderung Lindigtblick/Brüdersteine. Einige hundert Meter weiter zweigt links ein Weg ab (grüner Punkt auf weiß), der zu beiden Aussichtspunkten führt. Wir haben den Fehler begangen, geradeaus weiter zu gehen, fanden aber nur Forstwege vor. Vom Lindigtblick hat man eine schöne Aussicht auf den Raumberg und die Umgebung. Zu den Brüdersteinen gelangt man über ältere, schon ein wenig ausgetretene Stufen, die an zwei Stellen mit Geländern gesichert sind. Die Aussicht ist ziemlich spektakulär, der Abstecher lohnt sich.

Der grün-weiße, später rot weiße Weg führt uns zurück nach Hinterhermsdorf. Wir erreichen den Informationspunkt an der "Waldhusche" und gelangen dann relativ schnell bis zum Ort, wo wir uns links herum Richtung Räumicht wenden. Zuletzt kommt sogar die Sonne heraus. Wir hatten typisches Aprilwetter: meist war es bedeckt, es gab ein, zwei Regen- und auch Graupelschauer. Zum Wandern war das Wetter aber durchaus geeignet. 21 Kilometer haben wir zurückgelegt.

25.4.16 Von Hinterhermsdorf zur Oberen Schleuse, über Rabensteine und Pohlshörner zurück

Ausgangspunkt unserer Wanderungen ist dieses Mal Hinterhermsdorf. Es hat uns schon länger gereizt, hier mal ein paar Tage zu bleiben und Touren in der Umgebung zu unternehmen, weil die Anreise von Dresden doch etwas zeitaufwändig ist und genau diese Zeit fehlt, wenn man eine größere Tour unternehmen möchte. Wir wohnen nicht direkt im Ort, sondern im Nachbartal. Auch dorthin bringt uns der Bus: wir steigen an der Haltestelle "Räumicht" aus, gehen ein paar Schritte zurück und auf der anderen Straßenseite ist schon der Weg zum "Sonnenhof" ausgeschildert. Wir sind froh, mit Rucksäcken angereist zu sein, denn Koffer oder Reisetasche sind weniger geeignet, wenn man das letzte Stück zu Fuß zurück legt. Zuerst bin ich etwas erschrocken darüber, wie abgelegen wir wohnen, aber dann freuen wir uns über die ruhige Lage, zumal es wirklich nicht weit bis nach Hinterhermsdorf hinein ist.

Ganz oben auf unserer Wunschliste steht eine Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse. Da der Montag ziemlich gutes Wetter verspricht, führt unsere erste Wanderung dorthin. Im Ortszentrum von Hinterhermsdorf, unweit der Kirche, beginnt der ausgeschilderte Weg zur Oberen Schleuse. An Kleingärten vorbei, geht es weiter durch den Wald und allmählich talwärts zur Kirnitzschklamm. Statt aber die Bootsstation anzusteuern, machen wir noch einen Abstecher zur Niedermühle und gehen von dort aus zurück. Während der Wandersaison wird die Kirnitzsch gestaut, und man kann an der Oberen Schleuse Kahn fahren, genauer gesagt, man lässt sich fahren. Wir sind die ersten Gäste und nach uns kommen zwei Wanderer, so dass es ganz beschaulich im Boot ist. Natürlich hat uns der Fahrer viel zu zeigen und zu erklären, aber in den Pausen ist es ganz still in der Klamm.

Wir stellen fest, dass das hintere Elbsandsteingebirge ganz besonders schön ist. Das wird uns an den folgenden Tagen immer wieder so gehen. Man muss diesen Abschnitt nicht mit dem Kahn zurücklegen; es gibt auch einen Wanderweg auf halber Höhe durch die Klamm, den Flößersteig, den man bis nach Bad Schandau gehen kann. An der Staumauer wenden wir uns ein Stück hangaufwärts und nehmen den Wanderweg zum Hermannseck. Wir haben keine Vorstellung, was das ist… über Stufen gelangen wir zu einem Aussichtspunkt mit einer kleinen Schutzhütte. Von hier aus könnten wir weiter rot-weiß markiert zum Wettinplatz und wieder nach Hinterhermsdorf wandern, aber wir möchten noch ein Stück weiter gehen und nehmen den grün-weiß markierten Weg zu den Rabensteinen.

Dieser wieder sehr stille, offenbar auch wenig begangene Weg führt lange durch den Wald, ehe wir zu einigen Aussichtspunkten über dem Kirnitzschtal gelangen. Dann geht es schon bald hinunter ins Tal. Dort haben wir wieder mehrere Möglichkeiten und entscheiden uns wiederum für einen weiteren Bogen: statt weiter der Kirnitzsch zu folgen, überqueren sie und folgen dem markierten Weg Richtung Hickelhöhle/Altarstein.

Am Altarstein wenden wir uns rechts herum, treffen bald den Stimmersdorfer Weg und gelangen so zurück ins Kirnitzschtal. Weiter geht es zur Niederen Schleuse, die heute nur noch dem Hochwasserschutz im Kirnitzschtal dient. Wir haben vor, den nächsten Abzweig nach Hinterhermsdorf zu nehmen, entscheiden uns dann aber für eine andere Variante und gehen noch ein Stück an der Kirnitzsch entlang, bis wir den Malerweg treffen.

Er führt aus dem Tal heraus und über Großes und Kleines Pohlshorn: das sonnige Wetter und die gute Sicht müssen genutzt werden! Besonders die Aussicht am Großen Pohlshorn (379 m) ist spektakulär und sehr zu empfehlen. Das Kleine Pohlshorn (417 m) wird wohl nicht ganz so häufig bestiegen. Von hier aus gelangt man innerhalb einer knappen Dreiviertelstundeauf dem Oberen Hirschwaldweg zur Bushaltestelle "Räumicht" kurz vor Hinterhermsdorf. Wir müssen nicht in den Ort hinein, sondern können hier zu unserer Unterkunft abbiegen. Insgesamt sind wir 21 km gewandert.

Samstag, 27. Februar 2016

Travemünde - Priwall

Für unseren letzten Tag in Travemünde wünschte ich mir noch einmal viel Sonne. Nach Licht und Weite habe ich mich gesehnt und zurückblickend stelle ich fest, dass wir wirklich Glück mit dem Wetter hatten. Der Tag begann trüb, aber nach dem Frühstück kam die Sonne heraus und wir machten kurzentschlossen einen ersten Spaziergang am Meer. Wir gingen bis zur Seebrücke, blickten ins seichte, klare Wasser und auf den sandigen Boden hinunter, den die Wellen geformt hatten. Die Sonnenstrahlen glitzerten auf dem kaum bewegten Meer und ich hätte stundenlang so stehen und schauen können. An unserem letzten Tag hier habe ich das Gefühl, angekommen zu sein, die Unruhe völlig abgelegt zu haben und von nun an könnte ich mich treiben lassen.

Kurz nach zehn Uhr brachen wir von der Ferienwohnung aus zum Hafen auf, wo wir gern eine See- und Hafenrundfahrt mitmachen wollten. Wir waren noch skeptisch, ob das Schiff überhaupt fahren würde, aber schon bummelten viele Wochenendgäste und Spaziergänger durch Travemünde und ja: das Schiff fuhr. Es machte nur eine kleine Runde aufs Meer und fuhr, nachdem es sich einer Fähre bis auf wenige Meter genähert hatte, zurück in den Hafen bis zum Skandinavienkai und von dort aus wieder an die Anlegestelle.

Wir hatten nicht nur eine angenehme Fahrt bei Sonnenschein und guter Sicht, sondern auch einen guten Ausblick auf unser heutiges Wanderziel, den Priwall. Nach unserer Fahrt und einer kurzen Pause fuhren wir mit der Fähre dorthin, wo uns ein Wander-Rundweg lockte. Zunächst aber reizte uns der lange Sandstrand. Hier hat die Ostsee Unmengen von Muscheln, Tang und sogar einige Quallen angeschwemmt. Es gibt Dünen und viele Möwen, es riecht nach Meer und wenn sich nicht irgendwann ein paar dicke Wolken vor die Sonne geschoben hätten, wäre ich am liebsten stundenlang so weiter gegangen.

Aber unserer Karte nach hatten wir den Priwall bereits verlassen, ebenso Schleswig-Holstein und den ehemaligen Westen Deutschlands, und tatsächlich zeigten uns die Wegweiser im Landesinneren, dass wir wieder ein Stück zurück gehen mussten, um unseren Rundweg zu finden. Nach einigen Metern erreichten wir das Ortseingangsschild von Travemünde und eine Hinweistafel auf die ehemalige Grenze, die wir nun zum zweiten Mal überschritten. Ich bin mit vielem, was heute in diesem System geschieht, nicht einverstanden, aber in diesem Moment war ich froh darüber, dass die deutsch-deutsche Grenze nicht mehr existiert. Wir können nach Travemünde fahren, wie wir auch nach Warnemünde fahren können, und man könnte sogar mit dem Fahrrad an der ganzen Ostseeküste entlang radeln: ein reizvoller Gedanke, wenn man gerade den Alltag hinter sich gelassen hat.

Wir mussten noch eine Weile neben der Straße entlang, an Kleingärten und einem Campingplatz vorbei gehen, bis endlich unser Wegweiser kam: nun befanden wir uns auf dem nördlichen Priwall-Rundweg. Wir folgten ihm durch einige Straßen und ein Waldstück hindurch und gelangten so auf den südlichen Priwall-Rundweg. Wieder ging es zwischen einem etwas trist wirkenden Waldstück und ein paar Siedlungshäusern entlang, und ich fragte mich schon, was denn bitte diese Halbinsel Besonderes zu bieten hat. Doch plötzlich war es mir, als hörte ich ein Schiff. Bald sahen wir es: wir waren nur wenige Meter von der Trave entfernt und gerade fuhr eine der großen Fähren vorbei.

Der weitere Weg führte lange an der Trave und an der Pötenitzer Wiek entlang; es gab immer wieder hübsche Aussichtspunkte und ab und an kann man sicher Wasservögel beobachten. Wir sahen Rehe, die uns erst spät bemerkten und nicht sehr scheu waren. Nachdem wir exakt wieder unseren Ausgangspunkt der Südrunde erreicht hatten, bogen wir Richtung Altstadt ab und erreichten bald wieder die Fähre. Inzwischen war die Sonne gesunken und der Schiffsverkehr hatte zugenommen. Nach zehn Wanderkilometern und reichlich drei Stunden in der Natur genossen wir einen Glühwein an der Promenade und setzten uns in einen der Strandkörbe. Am Wochenende ist Travemünde angenehm belebt, im Winter aber wohl nicht überfüllt. Heute gefiel es uns sehr gut. Was ich von hier mitnehmen werde: ganz viel Reiselust. Die Skandinavien-Fähren haben es uns angetan, die Ostsee, und auch andere, größere Meere, die wir kennen und natürlich auch diejenigen, die wir noch nicht kennen.

Freitag, 26. Februar 2016

26.02.16 Lübeck

Der heutige Tag war für Lübeck vorgesehen. Am Mittwoch, unserem Anreisetag, hatten wir bereits Zeit für einen Stadtrundgang und einen ersten Eindruck gehabt. Die Altstadt ist nicht sehr groß. Ich hatte sie mir größer vorgestellt - warum, kann ich nicht sagen.

In Lübeck ist die Geschichte sehr gegenwärtig. Nachdem wir das Holstentor bewundert hatten, wollten wir auf den Turm der St.-Petri-Kirche hinauf fahren. Leider ist der Turm exakt während unseres Aufenthaltes gesperrt. Pech gehabt - aber wir sind nicht in erster Linie deswegen her gekommen.

Ein Hauptgrund, weswegen wir die geplante Silvesterreise verschoben haben, war die Tatsache, dass wir über den Jahreswechsel keine Zeit gefunden hätten, das Buddenbrook-Haus zu besichtigen. Dieses Haus wurde unter anderem von der Familie Mann bewohnt und ist heute ein Museum und literarisches Zentrum. Im Museum habe ich eine ganze Weile lang die Zeit vergessen. Vieles, was ich über die Familie Mann gelesen hatte, war mir nicht mehr gegenwärtig und nun kamen die Erinnerungen wieder.

Den Roman "Die Buddenbrooks" habe ich vor einigen Jahren gelesen und auch daran erinnere ich mich nicht mehr so gut. Deutlich erinnere ich mich daran, dass ich beim Lesen erstmals Thomas Manns Humor spürte. Beim "Zauberberg", den ich zuvor gelesen hatte, hatte ich noch kein Gespür dafür entwickeln können. Aber ich liebte die "Buddenbrooks". Es ist ein wunderbares, episches Werk, in dem man für eine ganze Weile versinken kann. Man taucht in eine andere Welt, in eine andere Zeit ein und die eigene tritt für eine Weile in den Hintergrund.

Gleich gegenüber befindet sich die St.-Marien-Kirche, die den Betrachter nicht nur durch ihre Schönheit beeindruckt, sondern sie rührt auch sehr an. Dass hier Dietrich Buxtehude die Orgel spielte und Johann Sebastian Bach nach Lübeck kam, um ihn zu hören, war mir auch nicht mehr gegenwärtig. Wie gut, dass wir diesen besonderen Ort gefunden haben.

Anschließend sahen wir uns ein wenig im Heilig-Geist-Hospital um und gingen weiter bis zur Burg, um wieder zum Rathaus zurückzukehren. Im traditionellen CaféNiederegger stärkten wir uns mit Kaffee und Kakao. Dann bummelten wir noch ein wenig durch die Fußgängerzone und fuhren kurz nach 16 Uhr wieder nach Travemünde zurück. Das Wetter war nach freundlichem Start am Morgen etwas trübe mit Nieselregen, was aber bei einer Stadttour nicht so schlimm war. Mein Andenken an Lübeck wird der Wunsch sein, die "Buddenbrooks" noch einmal zu lesen.

Donnerstag, 25. Februar 2016

25.02.16 Travemünde

Es zog uns für ein paar Tage an die Ostsee. Eigentlich wollten wir über Silvester nach Travemünde fahren, aber diesen Plan gaben wir wieder auf, das wäre zu hektisch geworden. Also Ende Februar, wenn außerdem die Tage schon länger sind. Im Winter an der Ostsee braucht man ein wenig Glück. Bei Regen, Sturm, Nebel in der Ferienwohnung zu sitzen ist doch kein so guter Plan, es sei denn, man hat genügend Zeit, um auf besseres Wetter zu warten. Aber wer hat schon Zeit?

Auch als Kurzurlauber möchte man ein wenig "aus der Zeit fallen". Das kann man im Winter an der Ostsee sehr gut. In Travemünde ist es um diese Zeit sehr ruhig. Nur wenige Gaststätten sind geöffnet, der Museums-Leuchtturm ist geschlossen, und die Anzahl der Spaziergänger am Ufer ist meist überschaubar.

Warnemünde, wo ich im Winter schon war, hat auch in der Nebensaison mehr Flair. Seit ich hier bin, stelle ich regelmäßig fest, dass es dort schöner ist. Vergleiche sind ja hervorragend dazu geeignet, Missstimmungen hervorzubringen, aber so weit lasse ich es nicht kommen. Denn hier ist es auch schön, wenn auch ein wenig anders.

Immer wieder lenkt das Meer die Blicke auf sich. Hier in der Lübecker Bucht ist es recht zahm, wirkt oft wie ein großer See. Aber so glatt und samtig, wie die Oberfläche wirkt, hat es auch etwas. Besonders beeindrucken mich das diffuse Licht, die Pastellfarben und natürlich auch die Momente bei Sonnenschein, wenn es mit einem Mal aussieht wie der Atlantik an den Kanarischen Inseln.

Es gibt eine kleine Steilküste, das Brodtener Ufer. Von Travemünde aus - wir wohnen am Ende der Uferpromenade - kann man sehr schön entlang nach Niendorf und weiter zum Timmendorfer Strand wandern. Das ist auch im Winter ein Erlebnis. Wir haben dreieinhalb Stunden für diese Strecke gebraucht - ziemlich genau 12 Kilometer sind es, wenn man am Ufer entlang geht. Positiv fallen uns die fielen Schilder auf, mit denen die Hundebesitzer auf die Pflicht, Hunde anzuleinen, hingewiesen werden. Leider interessiert das die wenigsten Hundehalter. Wir wären gern mal unten am Wasser entlang gegangen, aber gerade dort tummeln sich die größten und temperamentvollsten Exemplare - und wir wollen uns ja erholen und nein, spielen wollen wir nicht.

Niendorf hat einen sehr schönen Sandstrand mit einem breiten, seichten Flachwasserbereich - und das Meer ist kristallklar. Familien können hier sehr schön Badeurlaub machen. Auch uns war dieser Ort für Familienferien empfohlen worden, aber das war für uns damals nicht bezahlbar. Niendorf gefällt mir gut, Timmendorf ist etwas mondäner und weniger hübsch. Hier suchen wir eine Weile nach einer Bushaltestelle: es gibt ein gutes Busnetz und die Nutzung ist mit Kurkarte sehr preiswert. Wir fahren mit der Linie 40 nach Travemünde zurück und zahlen einen Euro pro Person. Außer uns sind viele Schulkinder im Bus, aber das macht nichts: Hauptsache, wir sind im Warmen. Und 12 Kilometer zurück wandern möchten wir nicht, an solche Wanderungen sind wir noch nicht wieder gewohnt.

Nach einer kurzen Pause in der Ferienwohnung zieht es uns wieder hinaus: die Sonne scheint, und die Ostsee ist tiefblau - was für ein Anblick! Wir bummeln bis zum Hotel Maritim, wo auch Nicht-Hotelgäste in der Zeit von 15-17 Uhr das Restaurant "Über den Wolken" im 35. Stock nutzen können. Wir haben einen tollen Blick über die Lübecker Bucht. Allein die verschiedenen Blau- und Grüntöne des Meeres sind von oben viel besser zu sehen. Es gibt vorzüglichen Kuchen und der Kakao, den ich bestellt habe, ist der beste, den ich bisher genossen habe.

Nach dem Kaffeetrinken bummeln wir zum Hafen von Travemünde. Hier finden wir nun kleine Geschäfte, ein paar urige Gaststätten und viele Fischerhäuser - all das, was es am Strand nicht gibt. Der Wunsch, Travemünde einmal kennen zu lernen, entstand, als ich "Die Buddenbrooks" las. Tony Buddenbrook erholte sich ein paar Tage hier und jene Passage, die davon erzählt, hat mir besonders gefallen. Ich mag es ja, wenn sich jemand zu einem Ort hingezogen fühlt. Und für einen Kurzaufenthalt bin ich gern hier. Mein Travemünde, das stelle ich immer wieder fest, ist Warnemünde. Aber ich bin ja auch nicht Tony.

Sonntag, 7. Februar 2016

Blütezeit am Fenster

An der Kamelie konnte ich einfach nicht vorbei gehen, obwohl ich mit komplizierten Pflanzen wenig Glück habe. Dass ich es mit ihr versuche, hat nichts mit Logik zu tun... An manchen Tagen fühle ich mich ein wenig verantwortungslos, an anderen Tagen freue ich mich einfach über diese besondere Mitbewohnerin. Ich schaue täglich nach ihr, messe die Luftfeuchtigkeit und vermeide es, die kleine Küche zu heizen, weil es der Kamelie nicht gut tun würde. Ich denke ja, dass es ohne unsere Madeira-Reise, wo mir die blühenden Bäume so gefielen, nie zu dieser Anschaffung gekommen wäre. Aber so ist das Leben: eine Reihe seltsamer Verknüpfungen.

Freitag, 1. Januar 2016

Ein frohes neues Jahr!

Ich wünsche uns allen ein gutes, gesundes und vor allem friedliches Jahr 2016! Wir sind ganz ruhig und stressfrei "hineingerutscht". Neue Vorsätze habe ich kaum, außer natürlich an den Vorhaben dran zu bleiben, mit denen ich schon 2015 beschäftigt war. Noch ein bisschen mehr Gelassenheit, kein hartes, sondern eher ein vielseitiges Training und Beharrlichkeit, das sind so die Schwerpunkte, mit denen ich in diesem neuen Jahr zu tun haben möchte und auch werde. Gerade eben habe ich etwas Neues ausprobiert, womit ich schon lange geliebäugelt habe: ich bin mit einer kleinen Runde Nordic Walking in den Tag gestartet. Denn immer kann ich ja nicht joggen und damit habe ich eine Möglichkeit entdeckt, auch zwischendurch mal etwas Bewegung zu haben. In dem Sinne wünsche ich gutes Gelingen bei allem, was wir uns vorgenommen haben.