Sonntag, 8. Mai 2016
Sächsischer Weinwanderweg von Niederau nach Coswig
Bei unseren Touren rund um Dresden sind wir schon öfter auf den Sächsischen Weinwanderweg getroffen. Gestern nun haben wir uns eine Etappe davon vorgenommen.
Wir fahren zunächst mit dem Zug bis nach Niederau. Dort überqueren wir die Bahngleise, wählen einen Weg, der ein Stück parallel zu den Gleisen verläuft und dann die Meißner Str. überquert. Durch Felder geht es bis nach Oberau, wo wir bald auf Wegmarkierungen treffen. Hier beginnt der Sächsische Weinwanderweg. Er führt direkt in einen kleinen Park hinein und zum Wasserschloss Oberau, das man zumindest von außen bewundern kann. Führungen durch das Schloss kann man buchen. Hübsch sind die gepflegten Grünanlagen rund ums Schloss. Weiter geht es durch Oberau und über Wiesen, immer der Markierung folgend, wieder nach Niederau.
Der Weinwanderweg führt zu schön gelegenen Buschmühle, wo man gut einkehren könnte. Uns ist es dafür zu früh am Tag, aber wir beschließen, ein andermal wiederzukommen. Weiter geht es zum Gellertberg, dem nächsten Aussichtspunkt oberhalb von Weinbergen. Er ist ganze 177 Meter hoch, aber vom Elbtal aus doch als Erhebung auszumachen. ;-) Weiter geht es durch den Pressgrund, nach einem Abstecher talwärts und an vielen Kleingärten mit überwiegend stattlichen Wochenendhäusern vorbei zum König-Albert-Turm. Erstaunlicherweise kann man den Turm sogar besteigen, wenn auch nur zu bestimmten Zeiten. Wir sind eine gute Stunde zu früh dran (ab 14 Uhr könnte man hinauf) und beschließen, weiter zu gehen.
Ein Abstecher führt uns zum Wartbergturm. Dafür verlassen wir ein Stück den Weinwanderweg und folgen dem grün-weiß markierten Ortsrundgang durch Weinböhla bis zur Turmruine. Anschließend steigen wir die Stufen wieder hinunter und treffen unsere Markierung wieder. In Weinböhla sieht man auch Weinberge, aber hauptsächlich schlängelt sich der Weg um Wohngebiete mit stattlichen, teils sogar mondänen Villen herum und es geht mehr über Straßen als durch die Natur. Dieser Abschnitt gefällt uns weniger. Man hat nicht den Eindruck, historischen Pfaden zu folgen, vielmehr passt sich der Weg modernen Gegebenheiten an. Eigentlich wandern wir nicht, um uns schicke Häuser anzusehen. Schicke Häuser mag ich nicht mal, finde es eher langweilig, wenn etwas nur schick ist und sonst nichts, ich mag Häuser mit Geschichte und Charakter. Die Buschmühle und später das Gasthaus Laubenschlösschen sind die einzigen Einkehrmöglichkeiten.
Es geht wieder ein Stück talwärts, was wir nun beinahe schon gewohnt sind, und wieder bergauf zum Friedensturm. Auch hier muss man ein wenig durch die Bäume spähen, um Aussicht zu haben. Vom Friedensturm aus erreichen wir einen größeren Rastplatz am Laubenschlösschen. Von da aus geht es bald in den Wald hinein, von wo aus man auch die Möglichkeit hätte, Richtung Moritzburg abzubiegen. Wir wandern bis zur Fuchsbergaussicht, wo wir einen kleinen Pavillon zum Rasten vorfinden. Die Aussicht ist wieder mehr zu erahnen, als dass man wirklich welche hat.
Glücklicherweise verläuft dieser Wegabschnitt wieder im Grünen. Wir sind hier bereits im Friedewald unterwegs, durch den einige schöne Wege führen. Es ist dort eigentlich nie überlaufen. Unterhalb des Fuchsberges befindet sich die Spitzgrundaussicht und von dort aus gelangt man innerhalb weniger Minuten zum Spitzgrundteich. An der Spitzgrundstraße müssen wir uns entscheiden, ob wir die Etappe bis nach Radebeul zu Ende gehen. Wir entscheiden uns, hier abzubrechen, da wir bereits fast 16 Kilometer gegangen sind und noch gut zwei Kilometer nach Coswig hinein zu gehen haben. Die ganze Etappe ist hier ausführlich beschrieben. Es erschien uns günstiger, in Niederau zu starten und uns gezielt einen Zug dorthin auszusuchen. In Coswig oder Radebeul gibt es mit Straßenbahn und S-Bahn mehr Möglichkeiten, nach Dresden zurückzukehren.
Diese Wanderung war für uns sehr interessant: sie führte uns an viele Orte und Aussichtspunkte, die wir, obwohl in der Nähe wohnend, bisher noch nicht kannten.
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