Samstag, 25. April 2020

Nutzgarten

Auch der gestrige Tag im Garten war ein arbeitsreicher. Es war kühl, und gerade dieses Wetter war gut dafür geeignet, das Vorhaben, die halbe Wiese in ein Beet zu verwandeln, weiter voranzutreiben. Ich bin noch nicht ganz fertig, ein Teil des Beetes muss noch umgegraben werden. Aber das ist am langen Wochenende relativ schnell erledigt. Die ersten Erdbeerpflanzen sind eingesetzt. Wir haben viele Pflanzen übrig, seit wir ein Erdbeerbeet umgesetzt haben: aus einer Pflanze sind drei oder vier geworden; sie mussten geteilt werden. Sogar in den Schalen, wo ich sie vorübergehend eingepflanzt habe, haben sie sich gut entwickelt. Einige blühen schon. Ansonsten muss reichlich gegossen werden, es ist staubtrocken hier. Es ist sowieso immer relativ trocken auf dem Heller, aber nun fehlt seit Wochen ausgiebiger Regen, den die Natur dringend brauchen würde. Wir tun, was wir können, und bewässern auch die Bäume. Das bedeutet, wir laufen abends an die zwei Stunden mit Gießkannen herum. Aber wir möchten ja unsere Pflanzen am Leben erhalten. Normalerweise wären wir nicht so häufig hier. Ich hätte schon längst mal ein Wanderwochenende mit Übernachtung außerhalb eingeschoben. Wandern ist nun wieder möglich, zumal wir von hier aus in die Heide gehen können. Ich fürchte nur, bald dürfen wir wegen der Brandgefahr nicht mehr hinein. Es ist ein komisches Jahr, aber wir sind froh, immerhin den Garten zur Abwechslung zu haben. Und zu tun haben wir hier immer. Das ist in dieser Katastrophenzeit sehr wichtig: sich etwas vorzunehmen und umzusetzen. Es gibt einem das Gefühl von Autonomie. Jenes Gefühl, zumindest teilweise meinen Alltag selbst bestimmen zu können, ist für mich sehr wichtig.

Was gibt es sonst? Der Spargel treibt aus. Die kleinen Gurken- und Tomatenpflanzen entwickeln sich prächtig. Der Rhabarber gedeiht, und Johannis- und Stachelbeeren blühen. Die Obstbäume haben gelitten, die Pfirsichblüte ist erfroren. Aber der neue kleine Apfelbaum (malus spartan) blüht. Ich würde mich freuen, wenn er dieses Jahr einen Apfel tragen würde, denn ich bin auf seine Farbe gespannt. Es soll ein richtig dunkelroter Weihnachtsapfel sein. Wenn wir mit den Nutzpflanzen und dem Aussäen durch sind, werden wir uns mit den Blumenbeeten beschäftigen.