Freitag, 26. Februar 2016

26.02.16 Lübeck

Der heutige Tag war für Lübeck vorgesehen. Am Mittwoch, unserem Anreisetag, hatten wir bereits Zeit für einen Stadtrundgang und einen ersten Eindruck gehabt. Die Altstadt ist nicht sehr groß. Ich hatte sie mir größer vorgestellt - warum, kann ich nicht sagen.

In Lübeck ist die Geschichte sehr gegenwärtig. Nachdem wir das Holstentor bewundert hatten, wollten wir auf den Turm der St.-Petri-Kirche hinauf fahren. Leider ist der Turm exakt während unseres Aufenthaltes gesperrt. Pech gehabt - aber wir sind nicht in erster Linie deswegen her gekommen.

Ein Hauptgrund, weswegen wir die geplante Silvesterreise verschoben haben, war die Tatsache, dass wir über den Jahreswechsel keine Zeit gefunden hätten, das Buddenbrook-Haus zu besichtigen. Dieses Haus wurde unter anderem von der Familie Mann bewohnt und ist heute ein Museum und literarisches Zentrum. Im Museum habe ich eine ganze Weile lang die Zeit vergessen. Vieles, was ich über die Familie Mann gelesen hatte, war mir nicht mehr gegenwärtig und nun kamen die Erinnerungen wieder.

Den Roman "Die Buddenbrooks" habe ich vor einigen Jahren gelesen und auch daran erinnere ich mich nicht mehr so gut. Deutlich erinnere ich mich daran, dass ich beim Lesen erstmals Thomas Manns Humor spürte. Beim "Zauberberg", den ich zuvor gelesen hatte, hatte ich noch kein Gespür dafür entwickeln können. Aber ich liebte die "Buddenbrooks". Es ist ein wunderbares, episches Werk, in dem man für eine ganze Weile versinken kann. Man taucht in eine andere Welt, in eine andere Zeit ein und die eigene tritt für eine Weile in den Hintergrund.

Gleich gegenüber befindet sich die St.-Marien-Kirche, die den Betrachter nicht nur durch ihre Schönheit beeindruckt, sondern sie rührt auch sehr an. Dass hier Dietrich Buxtehude die Orgel spielte und Johann Sebastian Bach nach Lübeck kam, um ihn zu hören, war mir auch nicht mehr gegenwärtig. Wie gut, dass wir diesen besonderen Ort gefunden haben.

Anschließend sahen wir uns ein wenig im Heilig-Geist-Hospital um und gingen weiter bis zur Burg, um wieder zum Rathaus zurückzukehren. Im traditionellen CaféNiederegger stärkten wir uns mit Kaffee und Kakao. Dann bummelten wir noch ein wenig durch die Fußgängerzone und fuhren kurz nach 16 Uhr wieder nach Travemünde zurück. Das Wetter war nach freundlichem Start am Morgen etwas trübe mit Nieselregen, was aber bei einer Stadttour nicht so schlimm war. Mein Andenken an Lübeck wird der Wunsch sein, die "Buddenbrooks" noch einmal zu lesen.

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