Sonntag, 15. März 2015

Burg Stolpen und Märzenbecherwiesen

Unser Ausflug begann am Sonnabend mit der Anreise nach Stolpen. Wir fuhren von Dresden aus mit der S-Bahn nach Pirna und stiegen um in die Städtebahn Sachsen. Der Haltepunkt Stolpen befindet sich etwas außerhalb des Ortes. Schon vom Zug aus konnten wir die Burg Stolpen sehen, die auf einem Basalthügel thront. An einer Kreuzung wählten wir den direkten, kürzeren Aufstieg Richtung Marktplatz. Er ist ein Stück steiler und führt durch eine Allee. Kalt und regnerisch war es – kein ideales Ausflugswetter. Aber die Wetterprognosen für unseren morgigen Wandertag waren nicht schlecht und am Nachmittag wollten wir ja nur die Burg ansehen. Dafür passte es schon. Die Burg ist von einem kleinen Park umgeben und dort gelangt man auch hinauf. Ein weiterer Weg verläuft vom Marktplatz aus direkt zum Haupttor. Wir waren schon ewig nicht mehr auf der Burg Stolpen gewesen. Ich fand sie schon als Kind sehr interessant und romantisch; sie ist nicht so überlaufen wie die Festung Königstein und auf jeden Fall einen Besuch wert. Seit unserem letzten Besuch hat sich vieles zum Positiven verändert. Auch Kellerräume der Burg sind nun zugänglich geworden. Der Coselturm, in dem die Mätresse August des Starken viele Jahre ihres Lebens verbrachte, ist derzeit wegen Bauarbeiten nicht zugänglich. Die Besichtigung der Burg war dennoch lohnend; und erst nach knapp zwei Stunden gingen wir zum Hotel „Goldener Löwe“ am Marktplatz, wo wir übernachten würden. Hotel und Restaurant sind überaus empfehlenswert! Am Sonntag machten wir uns nach dem Frühstück auf zur Wanderung. Schon am Ortsende entdeckten wir die ersten blühenden Märzenbecher. Wir sind ziemlich sicher, bald mal wieder einen Ausflug nach Stolpen zu machen! Nun aber lockte unser nächstes Ziel: die Märzenbecherwiesen im Polenztal. Dresdens Umgebung bietet so viele Wandermöglichkeiten, so viel Naturschönheit, und nur damit ist es zu erklären, dass wir seit vielen, vielen Jahren nicht zu den Märzenbecherwiesen gewandert sind. Moderne Informationsmöglichkeiten erleichtern es Wanderern enorm, ihre Touren zu planen: es gibt einen liebevoll gepflegten Blog über die Märzenbecherwiesen, wo man sich über die Bedingungen im Polenztal informieren kann. Von Stolpen aus gibt es zwei markierte Wanderwege dorthin: grün-weiß über Langenwolmsdorf und gelb-weiß über Heeselicht. Auf diesen Strecken verläuft auch ein sehr schöner Rundweg. Wir wählten den grün-weiß markierten Weg, weil wir noch einen kleinen Aussichtspunkt „Bergers Höhe“ auf 350 m aufsuchen wollten. Man gelangt über einen Plattenweg dorthin und hat einen schönen Ausblick auf die Burg Stolpen. Anschließend kehrten wir wieder zum Wanderweg zurück und folgten weiter unserer Markierung bis hinunter ins Polenztal. An der Bockmühle sahen wir viele Autos parken, viele Wanderer, die sich auf den Weg machten – und viele Märzenbecher! Die Märzenbecherwiesen sind Naturschutzgebiet. Man darf sie nicht betreten, weswegen ich nur wenige Nahaufnahmen von Märzenbechern machen konnte. Das Teleobjektiv hatte ich vergessen… Der Wanderweg durchs Polenztal führt nicht immer am Wasser entlang. An manchen Stellen geht es auch ein Stück bergauf, zeitweise sogar durch felsiges Gelände. Feste Schuhe sind unbedingt empfehlenswert; an den steinigen und teils rutschigen Stellen ist Konzentration und Trittsicherheit nötig. Eine Stelle ist mit Eisenklammern gesichert. Meist ist der Weg jedoch leicht und gut begehbar. Es gibt mehrere Einkehrmöglichkeiten im Polenztal: Bockmühle und Scheibenmühle, auch die Rußigmühle weiter unten im Tal waren geöffnet. Uns war es jedoch zu früh am Tag, um dort zu pausieren. Während es auf dem Hügelland um Stolpen noch recht rau war, war es im Polenztal mit acht, neun Grad schon relativ mild. Die Sonne zeigte sich zwar nur selten, aber es war nicht unfreundlich. Vermisst haben wir Bänke und Rastplätze im Freien. An der Scheibenmühle zweigt der Rundweg Richtung Heeselicht ab, den wir sicher ein andermal ausprobieren werden. Wir wollten noch weiter durchs Polenztal wandern. An der Heeselichtmühle werden Besucher durch ein Schild gewarnt, dass sie sich auf eigene Gefahr auf ein Privatgrundstück begeben, wo zwei Hunde frei herumlaufen. Nun ist es so, dass der Wanderweg durch dieses Grundstück verläuft. Wer sich der Gefahr durch die Hunde nicht aussetzen möchte, kann also nur umkehren. Wir hatten Glück; Leute, die nach uns kamen, wurden angebellt. Ich glaube nicht, dass ich diesen Wegabschnitt noch einmal gehen möchte! Weiter unten im Tal war auch die Polenztalschänke geöffnet. Hier hätten wir nun gern einen Kaffee getrunken, aber dazu hätten wir hineingehen müssen und inmitten von Mittaggästen … das war uns zu aufwändig. Es ist noch Wander-Nebensaison, keine Biergarten – und Schnellausschankzeit. Das nächste Mal müssen unsere Outdoor-Sitzkissen mit. Dieses Mal konnten wir nur im Stehen pausieren. Aber wir hofften auf den hübschen und oft auch außerhalb der Saison geöffneten Ausschank der Waltersdorfer Mühle. Das untere Polenztal ist eine wildromantische Schlucht, umgeben von den typischen Felsformationen des Elbsandsteingebirges. Es gibt viele bemooste Baumstämme und Steine. Die Waltersdorfer Mühle lockte mit einem Schild „Wir haben für Sie geöffnet“. Leider war niemand am Ausschank. Nachdem wir einige Minuten gewartet hatten, brachen wir wieder auf. Wir hätten wohl mehr Geduld haben sollen, aber wir waren vom Service im „Goldenen Löwen“ verwöhnt und außerdem war das Wetter noch nicht so, dass wir länger hätten im Freien herumstehen wollen. Über den Füllhölzelweg gelangten wir relativ schnell und direkt nach Rathen. Da wir die S-Bahn kurz vor 15 Uhr knapp verpassten und die nächste erst eine Stunde später abfuhr, gab es doch noch Kaffee und Kuchen im Café am Bahnhof. Unsere Wanderung hat etwa fünf Stunden gedauert. Leider hat uns die Technik beim Aufzeichnen der Strecke im Stich gelassen, so dass ich keine Kilometer angeben kann.

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