Dienstag, 7. Juni 2022
05.06.22 Von Hinterhermsdorf nach Lichtenhain
Obwohl mich viele Wanderungen gereizt haben, entschieden wir uns zu einer Tour von Hinterhermsdorf aus. Dieser Ort in der hinteren Sächsischen Schweiz ist ein Ausgangspunkt für reizvolle Touren, die nicht überrannt werden.
Wir fuhren mit dem Linienbus bis zur Endhaltestelle und gingen dann den ausgeschilderten Weg zum Weifberg (478 m). Der dortige, mehr als 36 m hohe Aussichtsturm war schon zu sehen. Vom Ort aus dauert es ungefähr eine halbe Stunde, bis man ihn erreicht hat. Ich bin nicht bis ganz hinauf gestiegen, war aber schon einmal oben. Die Aussicht ist auch von unteren Etagen sehr gut.
Weiter ging es zum Dr.-Alfred-Meiche-Weg, einem Höhenweg nahe der tschechischen Grenze, der landschaftlich sehr empfehlenswert ist. Wunderschön waren die Wiesen voller Wildblumen am Weg. Aber es war nicht nur idyllisch. Auch hier waren ganze Waldstücke zerstört. Der Wegverlauf war aber zu erkennen. Der Wachberg (496 m) ist mir noch als komplett bewaldet in Erinnerung. Nun gibt es nur noch wenige Bäume dort oben. Ich habe scherzhaft meinen Mann gefragt, ob es geradeaus zur Elbquelle geht – die kahlen Flächen erinnerten mich ans Riesengebirge. Die Wachbergbaude gefiel uns sehr gut. Wir tranken aber nur Kaffee, machten eine kurze Pause, um dann weiter zu gehen. Unser Ziel war das sogenannte Waldhaus, von wo aus wir den Panoramaweg nehmen wollten. Aber unser Weg war bald zu Ende, es gab eine Absperrung wegen Forstarbeiten und Jagd. Tatsächlich war ein ganzer Hang voller umgestürzter Bäume und Zweige und der Weg war bald nur noch zu ahnen. Wir hätten umkehren müssen, wollten aber noch nicht. Am Pfingstwochenende war ja weder mit einer Jagd, noch mit Forstarbeiten zu rechnen. Dennoch gaben wir irgendwann auf, weil es in dieser aufgewühlten Wüste aus Baumstämmen und Zweigen keine Orientierung mehr gab, und wandten uns auf einer Piste, die dem Holztransport diente, Richtung Ottendorf. Wir erreichten die Sebnitzer Straße und liefen an ihr einige hundert Meter entlang, bis links ein Weg an der Richtermühle (kein Gasthaus mehr) abzweigte. Es gab auch keine Markierung, offenbar wird der Weg nur noch selten begangen. Dieser führt ins Unterdorf von Ottendorf und endet an einem kleinen Parkplatz.
Dort gab es einen schönen Rastplatz, wo sich ein Mann zu uns gesellte und uns fragte, ob er weiterhelfen könne. Er beschrieb uns die beiden Möglichkeiten, nach Lichtenhain zu gelangen. Im Oberdorf zweigt, grün markiert, ein Weg ab, der Ottendorfer Steig, der relativ steil bergab und dann wieder steil bergauf führen sollte. Das wollten wir dann doch nicht und gingen noch eine ganze Weile an der Straße entlang wieder nach Norden Richtung Sebnitz bis nach Hertigswalde, wo wir den Panoramaweg trafen, den wir irgendwo hinter Saupsdorf verloren hatten.
Dieser Umweg in der Hitze war anstrengend gewesen und der weitere Weg über die Hochbuschkuppe (429 m) war es auch, denn im Wald war es auch nicht mehr kühl. Als wir aus dem Wald traten, war Lichtenhain schon recht nahe. Unser Weg verlief abseits der Straße über Wiesen, und wir hatten einen guten Ausblick auf die umliegenden Berge. Dann ging es aber wieder in den Ort hinein. Endlich erreichten wir die Talstraße. Sie führt in vielen Kehren ins Kirniztschtal zum Lichtenhainer Wasserfall. Das zog sich aber in die Länge. Als wir endlich unten ankamen, hatten wir mehr als 21 km zurückgelegt.
Anstrengend war auch die Fahrt von dort aus nach Bad Schandau im vollen Bus, was wohl weniger am 9-Euro-Ticket lag, sondern eher an Pfingsten und dem schönen Wetter.
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