Sonntag, 5. März 2023

02.03.23 Von Rathen über Waltersdorf nach Bad Schandau, 13 km

Als wir Ende Januar in Bad Schandau waren, musste ich gleich den nächsten Ausflug dorthin planen. Ich dachte mir, Anfang März müsste doch Frühling sein. Die Wetteraussicht für dieses Wochenende aber war dann ganz und gar nicht frühlingshaft, und deshalb zog ich das Vorhaben etwas vor. Nach wenigen Stunden Homeoffice am Donnerstag ging es los zur S-Bahn, und eine Stunde später stiegen wir in Rathen aus. Das Wetter war unglaublich, blauer Himmel, Sonne und frühlingshafte Temperaturen.

Wir wanderten Richtung Waltersdorf und kamen bald an einen kleinen Aussichtspunkt, von wo man über den Ort und hinüber zur Bastei schauen kann. Gerade erst ist dort die Aussichtsplattform neu eröffnet worden. Ein Abstecher dorthin hätte mich gereizt, aber da der Weg durch die Schwedenlöcher noch gesperrt ist (man hätte einen schönen Bogen gehen können), verzichteten wir darauf. Stattdessen bestiegen wir den Gamrig, den „Hausberg“ von Rathen, nicht besonders hoch, aber frei stehend und ein sehr attraktives Ziel. Er hat ein Felsplateau, das nicht durch Geländer gesichert ist, aber wenn man halbwegs aufmerksam ist, ist der Aufenthalt dort nicht gefährlich.

Die Aussicht vom Gamrig war dann schon beeindruckend: man blickt hinüber zum Lilienstein, einem Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, und man bekommt sofort Sehnsucht danach. Nach dem Abstieg ging es am Straßenrand entlang nach Waltersdorf und weiter Richtung Porschdorf auf der Anhöhe entlang. Das ist eine richtig schöne kleine Wanderung. Rechts sieht man die Tafelberge, links den Brand und die Brandbaude sowie die Waitzdorfer Höhe, wo wir im Januar waren.

An einem kleinen Parkplatz ist der Weg zum Bockstein ausgeschildert. Wir waren überrascht, dass dort „Bockstein und zurück“ stand. Wahrscheinlich für die Autofahrer, die nur einen Spaziergang machen möchten, dachten wir. Ein Fußweg führt über eine Wiese und dann ein Stück am Waldrand entlang bis zum Bockstein, der wirklich nur ein flacher Stein ist. Wir waren hier schon ein, zwei Mal unterwegs und wollten wie gewohnt nach Porschdorf weiter laufen. Doch nach wenigen Metern standen wir vor einem Verbotsschild und einer mit Leuchtfarbe markierten Absperrung: „Privatgrundstück, Durchgang verboten“! Das wirkte tatsächlich einschüchternd, so dass wir umkehrten, obwohl wir nur ein Feld vor uns sahen, durch das ein Pfad führt. Wie muss man drauf sein, wenn man ein paar Wanderern den Weg versperrt? Wir verstanden es nicht. Also ging es zurück zum Parkplatz und von dort aus weiter an der Straße entlang. Da sich die Strecke an der Straße nun verlängert hat, kommt diese Strecke für uns künftig nicht mehr in Frage, es sei denn, ein Fußweg wird neben der Straße eingerichtet.

Auch die Straße führte nach Porschdorf hinein und der weitere Weg nach Bad Schandau war rot markiert. Als wir uns an einer Übersichtskarte im Ort orientierten, war der Wanderweg am Bockstein entlang markiert mit dem Hinweis: „Vom Eigentümer gesperrt“. Ich hoffe, das schlechte Karma fällt irgendwann auf diesen Eigentümer zurück.

Der mit einem roten Punkt markierte Pferdesteig beginnt in Porschdorf gegenüber der Bushaltestelle und führt hinauf auf die Rathmannsdorfer Höhe. Obwohl der Weg im Schatten lag, war er gut begehbar. Wahrscheinlich wird er doch relativ häufig begangen. Oben auf der Höhe war der Sonnenschein wieder überwältigend, doch der Wind wehte kühl und wir zogen uns wieder wärmer an. Wir machten einen Abstecher zum Aussichtsturm, stiegen aber nicht hinauf. Am Ortsende tat sich noch einmal ein beeindruckendes Panorama auf: wir erblickten vor uns das Schrammsteinmassiv. Und bei einem solchem Anblick werden Sehnsüchte geweckt! Der Fußweg führte bergab nach Bad Schandau, und bald sahen wir das Ortszentrum mit der Kirche unten liegen. Wir checkten im Hotel ein, wo wir das letzte Mal 2019 waren. An diesem Tag waren wir knapp 13 Kilometer unterwegs gewesen.

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