Montag, 5. November 2018

Von Yaiza nach El Golfo

Wir sind heute zum ersten Mal mit dem Bus gefahren. Yaiza liegt auf der Linie zum Flughafen Arrecife (161) und die Verbindung hat gut geklappt. Yaiza ist ein hübscher Ort und Ausgangspunkt für einige Wanderungen. Es gibt sogar eine Wanderung von Nord nach Süd über die Insel. Ausgangspunkt ist Orzola, und die letzte Etappe verläuft von Yaiza nach Playa Blanca.

Unser heutiges Ziel war El Golfo an der Westküste mit seiner berühmten grünen Lagune. Wir waren dort schon vor acht Jahren mit einer geführten Bustour, wollten den Ort aber dieses Mal individuell aufsuchen. Es ist allerdings keine gemütliche Wanderung, sondern man ist fast die ganze Zeit am Rand der Asphaltstraße unterwegs. Nach El Golfo fährt kein Linienbus. Der Verkehr hielt sich zum Glück in Grenzen. Man wählt die erste Haltestelle im Ort am Aloe-Vera-Museum. Dort geht man ein Stück zurück bis zum Kreisverkehr und folgt der ausgeschilderten Straße nach El Golfo. Wir hofften, dass man vielleicht etwas früher ans Meer abbiegen kann. Das ist leider nicht möglich, weil man ein militärisches Sperrgebiet umgehen muss. Die Landschaft ist allerdings atemberaubend. Man sieht viele Vulkane und riesige Flächen erstarrter Lava. Noch nie waren wir so lange in dieser typischen Landschaft unterwegs wie heute - und so nahe daran. Wer allerdings in die Bucht mit der grünen Lagune hineingehen möchte, sollte das Sperrgebiet weiter südlich umgehen. Von den Lavagrotten Los Hervideros aus müsste man weiter an der Küste entlang nach Norden gehen oder fahren und sollte auch die Bucht erreichen - denn wir haben Leute dort am Strand gesehen.

Wir kamen im Ort El Golfo an. Das ist auch ein hübsches Ziel mit mehreren interessanten Aussichtspunkten hoch über dem unruhigen Meer und einer empfehlenswerten Gaststätte mit Panoramablick, wo man guten Cappuccino bekommt. Vom Parkplatz aus geht man nach Süden auf einem Weg bis zu einem Aussichtpunkt oberhalb der Bucht mit der grünen Lagune. Ein Pfad, der in die Bucht hinein führt, ist leider gesperrt worden. Vor lauter Enttäuschung darüber habe ich vergessen, ein Foto der grünen Lagune, die weiträumig abgesperrt ist, zu machen. Wir hatten uns darauf gefreut, dort etwas mehr Zeit zu haben und die typischen Halbedelsteine der Insel, Olivin, zu suchen, die es dort am Strand gibt. Wir gingen noch an den kleinen Strand unterhalb des Parkplatzes. Er ist ganz malerisch, aber felsig und wahrscheinlich meist nicht zum Baden geeignet wegen der Brandung. Nachdem unser Ärger verflogen war, haben wir uns Andenken gekauft: Christian ein paar geschliffene Olivine und ich eine Kette aus Olivin und Lavagestein. Die Einheimischen sollen auch ein bisschen an uns verdienen.

Wir hatten überlegt, noch ein Stück an der Küste entlang zu gehen bis zu den Lavagrotten und danach erst nach Yaiza, aber nun hatten wir keine Wahl: wir mussten auf dem gleichen Weg zurückgehen. Dabei benutzten wir zeitweise eine Piste auf der dem Militärgebiet abgewandten Straßenseite. Das war etwas kurzweiliger. Und dann hatten wir unverhofft Glück: wir fanden mehrere Lavasteine mit Olivin darin! Es gibt ihn also nicht nur an der Bucht mit der grünen Lagune, sondern manchmal auch am Straßenrand. Noch mehr freuten wir uns als, dass wir in Yaiza kaum zwei Minuten lang auf den Bus warten mussten, der uns zügig nach Playa Blanca zurück brachte. Wieder einmal haben wir reichlich 14 Kilometer zurückgelegt, die sich allerdings hingezogen haben: ständiges Laufen auf Asphalt ermüdet.

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