Samstag, 27. Juni 2020

25.06.20 Lausitzer Seenland-Runde

Diese Rundfahrt haben wir mit kleinen Abweichungen schon mehrmals gemacht. Ich finde die Strecke sehr interessant, weil man ziemlich viel vom Lausitzer Seenland sieht. Ist man aber länger in der Gegend, ist es sicher besser, die Seen einzeln zu umrunden, mit längeren Aufenthalten am Wasser – dort, wo Baden möglich ist. Denn das ist nicht überall der Fall. Viele Seen werden noch geflutet und sind nicht zum Baden freigegeben. Dort darf man die Uferbereiche nicht betreten, aber es gibt Radwege und schöne Aussichtspunkte.

Der kürzeste Radweg zum Sedlitzer See beginnt zentral in Senftenberg, an der Grünstraße neben dem Amtsgericht. Er ist ausgeschildert. Bei der Shell-Tankstelle folgt man der Ausschilderung nach links, überquert die Straße und hinter einem großen Rohr – dort, wo es in der Erde verschwindet – beginnt der Radweg. An einigen Gebäuden vorbei geht es in den Wald. Man durchfährt ein Gewerbegebiet und gelangt dann in die ehemalige Tagebaulandschaft. Den Radweg darf man nicht verlassen. In Sedlitz angekommen, gibt es zwei Möglichkeiten. Links herum zum Großräschener See oder geradeaus zum Sedlitzer und Partwitzer See. Wir fuhren zuerst links herum auf den Damm mit der Brücke, von wo aus man den Sedlitzer Bahnhof sieht. Kurz danach ist man schon an einem Aussichtspunkt am Großräschener See. Auch dieser See ist noch nicht freigegeben. Es gibt aber einen Rundweg und ein Besucherzentrum, das wir uns auch irgendwann ansehen möchten.

Nach dem Ausblick fuhren wir wieder zurück, denn wir wollten ja zum Sedlitzer See. Der war dann auch bald zu sehen. Der Ilse-Kanal wird den Großräschener mit dem Sedlitzer See verbinden. Dort erlebten wir dann eine unangenehme Überraschung: Ein Schild verkündete, dass der Radweg am See entlang Richtung Lieske bis voraussichtlich Ende März 2021 gesperrt ist. Dort wird derzeit gebaut. Sicher notwendig, aber auch irgendwie schade. Ich kann nur davon abraten, um den Sedlitzer See fahren zu wollen, denn die Umleitungsstrecke macht einen großen Bogen nach Norden. Alternativ hätten wir entweder bis nach Senftenberg zurückfahren und auf eine weitere Erkundungstour verzichten müssen, oder wir hätten um den Großräschener See fahren können. Es gibt einen Radweg am Ilse-Kanal entlang dorthin. Von dort aus wäre es auch auf die Umleitungsstrecke nach Dörrwalde und Allmosen gegangen. Wir haben die Karte nicht richtig gelesen und nahmen an, der Abzweig würde noch kommen. Also fuhren wir weiter am Sedlitzer See entlang. Allmählich wurde uns klar, dass wir die Umleitung wohl verpasst hatten. Wir konnten noch ein ganzes Stück weiterfahren. Aber irgendwann ging es wirklich nicht mehr weiter, weil gebaut wurde. Dort gab es einen Weg Richtung B 156, die wir aber nach Möglichkeit nicht fahren wollten. Google Maps war hilfreich: es war nicht mehr weit bis zur Sornoer Straße, die von der Bundesstraße nach Bahnsdorf führt, welches an der Umleitung liegt. Bis dorthin schoben wir die Räder über eine Schneise. Von Bahnsdorf aus fuhren wir nach Lindenfeld. Dort ist die Umleitung nicht ausgeschildert und wir verpassten zunächst den Abzweig nach Welzow. Mit uns irrten auch zwei Frauen dort herum … es ging also nicht nur uns so. Es geht an einer Absperrung vorbei auf einem schmalen Weg, den man leicht übersehen kann, nach rechts in den Wald. Von dort aus gelangt man auf ein Solarfeld und anschließend aufs Gelände des Flugplatzes Welzow. Das fanden wir ziemlich interessant. Irgendwann möchten wir uns das Flugplatzmuseum ansehen.

Der Flugplatz Welzow wurde um 1920 eingerichtet und zunächst für Segelflugzeuge genutzt. Die Nazis nutzten ihn als Militärflughafen. Nach dem Krieg nutzte ihn die Sowjetarmee. Heute können dort Kleinflugzeuge starten und landen. Ein Landepunkt auf dem Sedlitzer See für Wasserflugzeuge gehört zum Welzower Flughafen.

Anschließend fuhren wir durch Welzow hindurch und weiter nach Lieske am Sedlitzer See. Dort angekommen, sahen wir dorthin, wo unsere Umleitung begonnen hatte. Man braucht Zeit und Geduld dafür. Wer lieber am Wasser entlangfahren möchte, sollte diesen Streckenabschnitt meiden. Beinahe wäre auch aus unserem Badestopp am Partwitzer See nichts geworden. Denn der Radweg über Klein Partwitz und Geierswalde war noch durchgestrichen. Ein Radfahrer aber sagte uns, dass dort nicht mehr gebaut würde und man dort fahren könne. Also fuhren wir weiter Richtung Klein Partwitz. Alternativ hätte man Richtung Rosendorfer Kanal und Landmarke „Rostiger Nagel“ – einem Aussichtsturm, fahren können, was auch sehr interessant ist. Aber dann hätten wir erst in Senftenberg baden können. Auf der Strecke nach Klein Partwitz kamen uns auch Radfahrer entgegen. Es hat sich also schon herumgesprochen, dass man dort wieder fahren kann.

Endlich sahen wir den Partwitzer See. Er sieht derzeit türkisfarben aus. Es ist sowieso mein Lieblingssee dort im Lausitzer Seenland. Es gibt eine Anlegestelle für Boote und wenn man weiter fährt, gelangt man an einen Campingplatz mit Imbissbude. Viele Wohnmobile stehen am Partwitzer See. Am Campingplatz vorbei fährt man bis kurz vor Klein Partwitz. Dort ist der sehr schöne Badestrand, wo FKK und Textilbaden möglich ist. Normalerweise ist es dort nicht voll. Wir machten eine Badepause. Der Strand ist flach und feinsandig, ideal auch für Familien mit Kindern, allerdings nicht bewacht. In Klein Partwitz stehen nur wenige Häuser. Mehrere Ortschaften in der Gegend, unter anderem Groß Partwitz, mussten dem Tagebau weichen.

Ich mag ja diese Gegend und finde die derzeitige Entwicklung, die Umwandlung in ein Naherholungsgebiet, spannend und schön. Doch auch die Geschichte ist interessant und man sollte eben auch nicht vergessen, dass viele Menschen dort ihr Zuhause verloren haben. Es gibt ein Denkmal für Groß Partwitz, wo sich auch ein Rastplatz befindet. Artikel in der Lausitzer Rundschau

Mit einigen Fotopausen an Aussichtspunkten verabschiedeten wir uns vom Partwitzer See und fuhren an einem Kanal vorbei – links sieht man den Neuwieser See – in die Geierswalder Heide und von dort aus nach Geierswalde. Am Campingplatz befinden sich ein kleiner Badestrand und eine Anlegestelle. Außerdem kann man Tretboote und SUP’s ausleihen. Wieder konnte ich ein paar Paddler beobachten. Der Geierswalder See wird vorwiegend für den Wassersport genutzt, aber der Strand ist durchaus für einen Badestopp zu empfehlen. Die Wasserqualität ist auch dort sehr gut.

Nur wenige Meter entfernt befinden sich die sogenannten schwimmenden Häuser. Auch am Partwitzer See gibt es ein schwimmendes Haus, wo man übernachten kann. Aber am Geierswalder See gibt es mehrere Möglichkeiten, Strandhäuser und Seehäuser. Geierswalde ist klein, aber hübsch. Fährt man weiter Richtung Kleinkoschen, kommt man am Sportboothafen vorbei. Dann geht es in der Nähe der Schwarzen Elster zum Kleinkoschener Kanal. Dort überquert man die B 96 und ist dann schon am Ufer des Senftenberger Sees. Nach einer kurzen Rast am schönen Aussichtspunkt fuhren wir zurück nach Senftenberg. Am Strand in Buchwalde konnte ich nochmal baden gehen – auch sehr empfehlenswert. Diese Strecke war samt Umleitung 58 Kilometer lang. Mit Picknick- und Badepausen war das eine Tagestour.

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