Sonntag, 11. September 2022

30.08.22, Radtour 57 km

In diesem Urlaub kann ich wunderbar schlafen. Menschen sind nicht dazu geschaffen, acht Stunden lang am Computer zu sitzen. Draußen sein, sich bewegen, und am besten freie Zeiteinteilung – dann klappt es auch mit einer erholsamen Nachtruhe.

Wir wollen heute um den Großräschener See fahren. Dieser See ist noch in Flutung, und die Radwege zu den noch nicht vollständig erschlossenen Seen sind nicht immer gut ausgeschildert. Ich habe in der Information nachgefragt und schon einige wichtige Tipps bekommen. Wir fahren mit den Rädern die Bahnhofstraße in Senftenberg entlang und am Bahnhof vorbei, unter der Unterführung hindurch. Dann biegen wir in die Spremberger Straße ein. Sie führt in ein Gewerbegebiet und ein Stück am Gelände der Deutschen Bahn entlang. Irgendwo soll es einen Infopunkt für Radwege geben, wo wir abbiegen müssen, aber der ist nicht zu sehen. Schließlich fällt mir ein Grundstück auf, was wie ein Betriebsferienheim aussieht, mit einer Tafel ohne irgendwas drauf, und einer Art Futterkrippe. Dahinter zweigt ein Weg ab. Wir nehmen das nicht ernst und fahren erstmal weiter, bis wir oben an den Schienen beim DB-Gelände landen und es nicht weiter geht. Also wieder zurück, und diesmal fahren wir diesen Weg hinein. Hinter dem Grundstück ist der Infopunkt mit Wegweisern, und dort können wir zu unserer Tour starten. Da wäre doch ein Hinweisschild vorn an der Straße hilfreich!

Der Radweg führt auf die Reppister Höhe, wo wir beeindruckende Ausblicke haben: auf den Großräschener See, nach Senftenberg, nach Großräschen und auf einen Tagebau mit Bagger. Oben auf der Anhöhe befinden sich Gedenksteine an alle Tagebaue, außerdem eine Hinrichtungsstätte aus dem 30jährigen Krieg und Mooreichenstämme, die gefunden wurden. Weiter geht es in großem Bogen durch Heidelandschaft, um den Großräschener See herum. An Wochenenden fährt aber schon ein Schiff vom Hafen aus. Der Stadthafen Großräschen ist schon gebaut, am Ufer befinden sich ein erhöhter Aussichtspunkt und die IBA-Terrassen mit Ausstellungen und Gastronomie, die aber heute geschlossen sind. Nahe am Hafen befindet sich auch das Seehotel Großräschen, das einen guten Eindruck macht. Wir sehen uns den Hafen an und fahren dann weiter Richtung Altdöbern. Man könnte immer geradeaus an der Landstraße fahren, wir aber biegen im Ort beim Radweg nach Dörrwalde ab. Da fährt man auch ein Stück Landstraße, die aber sehr ruhig ist. In Dörrwalde sind die Wege an einer Kreuzung gut ausgeschildert, und es gibt auch einen Pausenplatz. Wir entschließen uns, weiter nach Woschkow zu fahren und von dort aus wollen wir noch ein Stück weiter Richtung Altdöberner See. Es geht zunächst auf einem Asphaltweg durch den Wald, dann nach Woschkow hinein, wo der Weg gut ausgeschildert ist, und anschließend weiter durch den Wald. Zuletzt wird der Weg schlechter, es ist nur noch ein sandiger, steiniger Waldweg - nicht gut zu fahren. Irgendwann kommen wir an eine Gabelung, wo links an einen Baum ein blauer Kreis gemalt ist. Wir fahren weiter geradeaus und sehen dann in einiger Entfernung den See liegen. Unser Weg endet an einem Feld. Hier wird wohl erst noch weiter ausgebaut. Wir entschließen uns, umzukehren.

Es geht wieder durch Woschkow und zurück nach Dörrwalde. Von dort aus fahren wir weiter Richtung Sedlitz, überqueren die Bundesstraße und sind bald zurück am Sedlitzer See. Nun können wir die Strecke nach Lieske fahren, die beim letzten Mal noch gebaut wurde. Der Radweg verläuft erst in einem Tunnel am Ilse-Kanal entlang und anschließend gelangt man über eine Brücke ans Seeufer. Beeindruckend, vor allem, wenn man den früheren Wegverlauf mit Provisorien noch kennt. Aber das ist das Interessante im Lausitzer Seenland: immer verändert sich die Landschaft, und es entsteht etwas Neues.

Am Sedlitzer See ist schon ein Parkplatz gebaut worden, und dort stehen auch Wohnmobile. Einen kleinen Imbiss gibt es ebenfalls, wo wir Kaffee trinken. Anschließend geht es weiter am Seeufer entlang, bis der Weg zum Sornoer Kanal abzweigt. Wir fahren bis zur Landmarke „Rostiger Nagel“ und von dort aus nach Kleinkoschen und nach Senftenberg. In Buchwalde gehen wir kurz schwimmen. Nach dieser Radtour besichtigen wir noch das Museum in Schloss Senftenberg. Es ist absolut sehenswert, es gibt gerade eine Sonderausstellung über Shopping in der DDR, aber auch Wissenswertes über die Geschichte der Stadt Senftenberg, und sogar einen Modellstollen, in den man hineingehen kann. Dass zu Anfang auch Braunkohle in Stollen abgebaut wurde, wussten wir nicht. Die Anlangen sind aber weitestgehend verschwunden, weil sie beim Tagebau mit abgerissen wurden.

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