Samstag, 8. April 2023

Vier-Steine Tour im Elbsandsteingebirge

Wir starteten unsere Tour im Elbsandsteingebirge, genauer gesagt in Königstein. Der Ort ist bekannt durch die Festung, die sich auf einem der Tafelberge befindet. Wir wendeten uns aber in eine andere Richtung: gleich nach dem Bahnhof Richtung Ort an der ersten Kreuzung ging es links herum. Nicht zur „Schönen Aussicht“, sondern Richtung Pfaffendorf. Der Anstieg hat teilweise schon eine ziemliche Steigung. Als wir das Elbtal hinter uns gelassen haben, kommt bald rechts ein Wegweiser zum Quirl, dem wir folgen. Der Quirl ist ein kleiner, bewaldeter Tafelberg und wurde noch vor einigen Jahren nicht so häufig begangen. Nun, da der bekannte Malerweg daran vorbei führt und der Aufstieg auch ausgeschildert ist, hat sich das geändert. Der Kanonenweg auf der Südseite ist ein relativ bequemer Weg mit mäßigem Anstieg und auch für kleinere Kinder zu bewältigen. Oben sahen wir dann mehrere Familien und die Kinder suchten Ostereier. Es gibt einen Rundweg um das Plateau, der aber eher ein Pfad ist, und einen nicht ausgeschilderten Abstiegspfad auf der Nordseite. Der ist aber nicht so einfach zu erkennen. Sehr schön ist der südöstliche Aussichtspunkt mit Blick auf den Pfaffenstein, den wir uns als nächstes vornehmen wollten.

Der Weg vom Quirl zum Pfaffenstein ist ausgeschildert. Wir erreichten den bequemen Aufstieg an der Westseite. Wir hatten unsere Tour mit dem Quirl auch deswegen begonnen, weil wir erst einmal die Verhältnisse prüfen wollten. Bei unseren letzten Wanderungen haben wir oben auf den Felsen noch Schnee und Eis vorgefunden. Beides war nun verschwunden.

Der bequeme Weg führt zu einer Wegkreuzung ziemlich mittig auf dem Felsen. Man kann sich links herum wenden, wo es zur Gaststätte und zum Aussichtsturm geht. Dort oberhalb der Gaststätte befindet sich auch eine Ruine, die aber nicht so alt ist, wie man denkt. Sie soll ein ehemaliges Vereinshaus gewesen sein. Der Verein wurde 1945 verboten.

Wir wendeten uns zunächst aber rechts herum, um die östlichen und südlichen Aussichtspunkte zu besuchen. Außerdem wollte ich die Barbarine sehen, eine Felsnadel vor dem Pfaffenstein, die ein Wahrzeichen des Elbsandsteingebirges ist. Die Wege dort führen teilweise über Leitern und schmale Stiegen. In einer Felsspalte wird es zeitweise eng, ich musste dort den Rucksack abnehmen. Es waren aber viele Wanderer aller Altersgruppen dort unterwegs. Wir waren froh, dass es keine größeren Staus an den schmalen Stellen gab. Als Abstieg wählten wir den Klammweg, der sehr empfehlenswert ist – wie auch der steile Aufstieg durchs sogenannte Nadelöhr an der Nordseite, den wir gewöhnlich aufsteigen, wenn wir aus Königstein kommen. Der Klammweg führt über Stiegen und Brücken durch eine größere Felsspalte, ist aber nicht sehr steil und wir fanden ihn auch relativ bequem.

Unsere Tour wird als sogenannte Drei-Steine-Route beworben und ist deswegen nun auch sehr gut beschildert. Wir folgten dem Wegweiser zum Papststein (roter Punkt). Lange Zeit nicht erwähnt auf diesem Wegabschnitt ist der Gohrisch, der, wenn man vom Pfaffenstein kommt, dem Papststein vorgelagert ist. Früher war die Beschilderung im Wald zwischen Pfaffenstein und Gohrisch nicht gut und wir haben dort zeitweise die Orientierung verloren. Jetzt kann man sich relativ gut orientieren. Wir wollten ja nicht in den Ort Gohrisch hinein, sondern auf den gleichnamigen Felsen und dafür muss man den Weg zum Papststein gehen.

Zeitweise gingen wir auf dem sächsischen Forststeig, einer ausgewiesenen Trekkingroute mit Übernachtungsplätzen. Wir sahen unterwegs auch Wanderer, die für mehrere Tage ausgerüstet waren. Die Strecke könnte uns schon reizen, aber wir übernachten lieber in Hotels oder Pensionen. Außerdem ist vieles in der Gegend für uns auch als Tagestour machbar.

Man sieht den Gohrisch im Wald erst, wenn man ihm schon ziemlich nahe ist, und er sieht beeindruckend aus. Es ist ein relativ naturbelassener Felsen mit wenigen Leitern und Geländern und das macht ihn besonders reizvoll. Es gibt eine nördliche und eine südliche Aussicht, ich habe mir beide angesehen. Schön ist auch an diesem Berg, dass es mehrere Auf- und Abstiege gibt. Wir sind dem Malerweg zum Gipfel gefolgt (einfacher Aufstieg) und an der Ostseite Richtung Papststein abgestiegen. Denn da wir ja schon auf dem Quirl waren, hatten wir unsere Drei-Steine-Tour schon komplett und merkten das auch in den Beinen. Aber wir wollten ja weiter nach Bad Schandau und die Karte sagte uns, dass der kürzeste Weg dorthin direkt über den Papststein führt. Also nahmen wir uns vor, auch dort noch hinaufzusteigen, so dass es für uns eine Vier-Steine-Route wurde.

Der Aufstieg war glücklicherweise relativ einfach, über breite Treppen und der Stein kam uns auch nicht sehr hoch vor. Tatsächlich ist er geringfügig höher als der Gohrisch. Die Gastwirtschaft oben auf dem Papststein hat an Wochenenden auch abends geöffnet und soll sehr gut sein. Wir wollten uns dort aber nicht aufhalten, hatten auch Wanderverpflegung dabei. Deshalb sahen wir uns die Aussichtspunkte an und stiegen danach Richtung Krippen ab. Wir wollten aber nicht nach Krippen, sondern nach Bad Schandau. An der Wegkreuzung unterhalb des Steines wendeten wir uns nicht links herum nach Gohrisch, sondern nahmen den direkten Weg geradeaus nach Kleinhennersdorf. Dieser führt über einen Hügelrücken hinweg, wird an der anderen Seite hinunter zu einem kaum erkennbaren Pfad, ist aber gut begehbar. Und man sieht unten schon den breiten Weg nach Kleinhennersdorf, vorbei am Kleinhennersdorfer Stein. Diesen möchte ich mir auch mal genauer ansehen, es gibt mehrere Höhlen dort.

Unten war dann auch der Weg nach Bad Schandau ausgeschildert. Es dauert dann ungefähr noch eine Stunde. Man erreicht die Krippener Fähre nach B. Schandau, aber da diese nach Bedarf fährt und es zu längeren Wartezeiten kommen kann, gingen wir weiter bis zum Bahnhof Bad Schandau. Das waren nochmal ca. 20 Minuten. Dort fährt alle halben Stunden die Bahnhofsfähre und außerdem fahren regelmäßig Busse auf die andere Seite. Da die Bahnhofsfähre gerade abgefahren war, nahmen wir den Bus sieben Minuten später Richtung Kirnitzschtal, der dann auch am Kurpark hielt, wo sich unser Hotel befand. Ein abendliches Menü im Hotel und ein schönes Frühstück am nächsten Morgen waren ein schöner Abschluss unserer Tour. In unserem Alter sind wir zunehmend dankbar, solche Wege noch zu schaffen, zumal wir (leider) nicht regelmäßig wandern. Wir haben fast neunzehn Kilometer zurückgelegt und über 700 Höhenmeter.

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