Dienstag, 29. Oktober 2019

29.10.19 Bootsausflug nach Lobos

Besonders eindrückliche Erlebnisse bringen einen dazu, Pläne zu ändern. Gute Pläne sogar … denn unsere Urlaubswünsche für das nächste Jahr standen eigentlich schon fest. Es sollte mal wieder an die Ostsee gehen, nach Hiddensee - eine wunderschöne Insel. Aber heute haben wir eine Insel kennengelernt, die anders ist als Hiddensee , aber mindestens ebenso faszinierend - Lobos.

Die unbewohnte Isla de Lobos befindet sich nördlich von Fuerteventura. Von Playa Blanca aus im Süden von Lanzarote können wir sowohl Fuerteventura als auch Lobos gut sehen. Als wir erfuhren, dass nun auch von Lanzarote aus Ausflüge nach Lobos angeboten werden, waren wir begeistert, und ich musste das buchen.

Wir wurden mit einem kleinen Transferbus nach Puerto del Carmen gebracht, genau zu dem Hafen, wo unsere gestrige Küstenwanderung begonnen hatte. Von dort aus ging es mit dem Schnellboot über den Atlantik Richtung Fuerteventura und Lobos. Wir hatten kaum den Hafen verlassen und waren auf dem offenen Meer, als die Bootsbesatzung die Route ein wenig änderte - sie hatten etwas gesehen. Kurz danach war das Boot von Delfinen umgeben - großen und kleinen. Sie blieben eine ganze Weile in der Nähe und ließen sich gut beobachten. Kurz nachdem sie sich entfernt hatten, tauchte die nächste Gruppe auf, war allerdings auch schneller wieder verschwunden. Das war schon mal ein absoluter Glücksfall. Dann ging die Fahrt weiter auf einem relativ ruhigen Meer bis nach Lobos. 90 Minuten dauert es von Puerto del Carmen dorthin.

Ich habe mir diese Tour interessant vorgestellt, aber Lobos ist viel mehr als nur interessant. Diese kleine Insel ist etwas wirklich Besonderes. Sie ist Naturschutzgebiet und ihre Abgeschiedenheit und Schönheit soll bewahrt werden. Man kann dort mit Genehmigung hinüberfahren, aber man darf nicht bleiben. Es gibt gut gepflegte und ausgeschilderte Wanderwege, die man nicht verlassen soll. Es gibt einen Strand wie aus dem Bilderbuch, der normalerweise nicht überfüllt ist. Es gibt einen Leuchtturm und einen Vulkan, den man besteigen kann. Und es gibt eine Mini-Siedlung von urigen Fischerhäuschen, die aber keine dauerhaften Wohnsitze sind. Dazu gehört ein Restaurant für Tagesgäste, ganz urig ohne irgendwelchen Schnickschnack. Von Fuerteventura kann man mehrmals täglich nach Lobos hinüberfahren. Ich habe bisher noch nie so blaues Wasser gesehen wir vor Lobos.

Wir hatten zweieinhalb Stunden Aufenthalt und dennoch hat die Zeit nicht genügt, um die Insel komplett zu erkunden. Wir haben uns für den Strand entschieden und sind anschließend noch zu den Hütten gegangen. Dort sind auch die Lagunen, wo man wunderbar schnorcheln kann. Die zahlreichen Fische sind schon vom Ufer aus zu erkennen! Aber unsere Zeit auf der Insel war beinahe schon abgelaufen, als wir dort ankamen, so dass ich nicht mehr schnorcheln konnte. Was also tun? Ein zweites Mal herkommen ist die einzige Möglichkeit. Ein zweites Mal mit mehr Zeit. Das also wird in unsere Urlaubsplanung einfließen.

Bei der Rückkehr zum Hafen entdeckten wir noch das kleine Inselmuseum gleich hinter den Fischerhäuschen. Auch dorthin möchten wir zurückkehren und alles noch einmal lesen. Besonders begeistert bin ich von der Tatsache, dass auf Lobos eine antike Manufaktur zur Gewinnung von Purpur existiert hat. Sie befindet sich in der Nähe des Strandes, aber die Funde sind umzäunt und abgedeckt. Dass die alten Griechen und Römer die Kanarischen Inseln bereits kannten, versteht sich eigentlich, aber dass Lobos damals schon besiedelt war, finde ich erstaunlich. Erwähnenswert ist auch, dass es Müllbehälter gibt, wo man den Müll trennen kann, und öffentliche Toiletten. Gute Voraussetzungen dafür, dass Lobos ein Paradies bleibt. Leider sind die Tiere, die der Insel ihren Namen gaben, die Mönchsrobben, von dort verschwunden. Nur noch Skulpturen erinnern an sie.

Das Schnellboot brachte uns innerhalb von 45 Minuten nach Playa Blanca auf Lanzarote. Nach einer kurzen Pause im Hotel unternahmen wir noch eine Wanderung zum Leuchtturm, dem Faro de Pechiguera, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Diese Tour ist ein Muss für uns auf Lanzarote. Da haben wir am Abend noch 13 Kilometer zurückgelegt. Und als es dunkel wurde, sahen wir drüben - nein, nicht Lobos, sondern die Lichter von Corallejo auf Fuerteventura. Wie gut, dass man immer wieder neue Pläne schmieden kann!

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