Dienstag, 29. September 2020

23.09.20 Radtour nach Groß Stresow und zur Halbinsel Mönchgut

Den letzten Sommertag hier auf Rügen wollten wir natürlich auch für eine Radtour nutzen. Wir starteten dieses Mal von Binz aus zu einer Fahrt an der westlichen Seite des Schmachter Sees. Dort fuhren wir allerdings nicht auf einem Radweg, sondern auf einem Wanderweg. Das kann auf Rügen immer mal passieren, dass man auf Wanderwege ausweichen muss. Diese Wege sind streckenweise sandig, so dass man immer mal absteigen und schieben muss. Es gibt aber auch immer wieder gut befahrbare Abschnitte. Dennoch fand ich es mühsam. Die Idee, vielleicht am nächsten Tag nach Zirkow zu fahren - ebenfalls durch diesen Wald - gab ich auf. Für Tiere ist diese ruhige Landschaft ein Paradies. Der Wald ist in der Nähe des Sees stellenweise schlammig. Dort fühlen sich bestimmt Wildschweine sehr wohl. Der Weg kommt dem Seeufer nie nahe, so dass auch Wasservögel völlig ungestört sind.

Wir kamen an dem idyllischen Dorf Schmacht an, das nur aus wenigen Häusern besteht. Weiter ging es durch Wiesen und Wälder. Wir mussten eine Schnellstraße überqueren - diese sind wirklich ein Ärgernis auf Rügen! - und fuhren nach Niestenitz, wo auch die Kleinbahn anhält. Von Niestenitz aus war der Weg nach Groß Stresow am Greifswalder Bodden ausgeschildert. Und hier sah es nun aus wie in Hiddensee: strohgedeckte Häuser, Boote am Wasser, Ruhe. Ein Denkmal von Friedrich dem Großen steht dort - er hat hier die Schweden besiegt.

In Groß Stresow befanden wir uns auch wieder auf dem Ostseeküsten-Radweg. Hier waren wirklich viele Radfahrer unterwegs! Wir kamen an einigen steinzeitlichen Gräbern vorbei. Auf einem Feld gab es eine richtige Ansammlung davon! Irgendwo dort müssen wir den Radweg verloren haben. In Lancken-Granitz fiel mir das auf. Aber wir konnten am Neuensiener See südlich fahren und trafen dort den Radweg wieder. In Seedorf überquerten wir den kleinen Hafen über eine Fußgängerbrücke. Weiter ging es nach Moritzdorf am Selliner See und von dort aus nach Baabe auf der Halbinsel Mönchgut. Man muss dazu die Baaber Bek mit Hilfe einer Fähre überqueren. Diese gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Mit diesen Booten werden auch Fahrräder übergesetzt. Ein Fährboot ist motorisiert, das andere wird gerudert. Wir sind mit dem Ruderboot gefahren. Bei großem Andrang sind beide Fähren im Einsatz. Richtig im Ort Baabe waren wir noch nicht angekommen, aber an einer Anlegestelle, wo auch Ausflugsschiffe anlegen. Wir fuhren weiter bis nach Middelhagen. Die Landschaft dort auf Mönchgut war sehr reizvoll. Wir hatten schöne Ausblicke auf den Bodden. In Middelhagen suchten wir zunächst den Radweg nach Göhren. An der stark befahrenen Straße wollten wir nicht entlang fahren und versuchten den Pfad, der auf der anderen Seite der Kreuzung zwischen Häusern hindurch führte. Ein Stückchen sah es dort komisch aus, aber dann gelangten wir auf den ausgeschilderten Radweg nach Göhren. Auch dort in Göhren fuhren wir nicht bis ins Ortszentrum, sondern bogen direkt nach Baabe/Sellin/Binz ab. Der Radweg durch die Baaber Heide war angenehm zu fahren, die Ortsdurchquerung von Baabe war problemlos. In Sellin wollten wir nochmal ans Meer und steuerten den Südstrand an. Nach einer Kaffeepause ging ich nochmal ins Wasser. Es kam mir deutlich kühler vor als am Tag zuvor, aber die Abkühlung war angenehm. Ansonsten finden wir Sellin, von der Seebrücke abgesehen, nicht so schön. Man muss erst aufs Steilufer hinauf und dann wieder hinunter zum Strand - jeden Tag würde ich diesen Weg nicht zurücklegen wollen! Den Weg durch die Granitz nach Binz kannten wir schon, nahmen aber an einer der Wegkreuzungen doch einen anderen Abzweig und folgten nun dem Küstenradweg, der dichter am Steilufer entlang führte. Er war aber stellenweise mit Betonplatten ausgelegt, die Rillen hatten, was sich gar nicht gut fuhr. Ich empfehle, lieber näher am Schloss zu fahren - es gibt mehrere Wege durch den Wald. Das war eine landschaftlich sehr reizvolle und abwechslungsreiche Tour. Davon hätten wir gern noch mehr gemacht, aber stabiles Wetter ist doch eine Grundvoraussetzung, wenn man etliche Stunden unterwegs ist. Reichlich 40 Kilometer haben wir zurückgelegt.

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